Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

11 
 Dezember 
 
2019

abgelegt in
Gedankenschau

 

Ich finde generell unsere Gesellschaft ZU REIZÜBERFLUTET, ZU GRELL und oft auch ZU LAUT, als wenn in einer Woche der Weltuntergang wäre und die Leute in aller Panik noch alle Dinge regeln müssten.

Die synästhetischen und hypersensiblen Fähigkeiten der jungen Frau können gar nicht in diesem Kontext zum Tragen kommen, genauso wie eine noch so bewegungsgeschickte Forelle an Land nicht schwimmen kann.

In der Jäger- und Sammlerzeit wäre sie allerdings entweder eine gefeierte Schamanin, die alle Kräuterfarben mit spirituellen Bedeutungsebenen aufzuzählen wüsste oder eine hochverehrte Jägerin, die jedes Niedertreten eines Grashalmes von einem Raubtier im Nu orten könnte.

Ich Stumpfeisen indes hätte mich entweder bereits im Jugendalter an einem Giftpilz zu Tode gefressen oder hätte spätestens den 3. Raubtierangriff nicht überlebt.

 
 
13 
 August 
 
2018


 

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19 
 November 
 
2017


 

Sonett II.

Wenn vierzig Winter einst dein Haupt umnachten
Und tief durchfurchen deiner Schönheit Feld,
Dann ist dein Jugendflor, wonach wir itzt so trachten,
Ein mürbes Kleid, das unbemerkt zerfällt.

Ein ödes Lob, ein allverzehrend Schmähn
Wär’s dann, dem Forscher nach den Reizen all,
Nach dem frühen Reichtum, zu gestehn
Er sei dahin mit deines Auges Fall.

Weit rühmlicher wies deine Schönheit sich,
Könnt’st du erwidern „dies mein schönes Kind
Tilgt meine Schuld, vertritt mein Alter mich,
Weil seine Reize Erben meiner sind“. –

Dies ist’s, wodurch ein Greis sich neu verjüngt
Und kaltem Blut die Wärme wiederbringt.