2 Januar 2013 | |
Endlos gereckt, von Lampen bleich bewacht,
Die gilbenden gepfählten Schädeln gleichen,
Wächst einsam eine Straße in die Nacht.
Es stelzen Schatten. Meine Angst sieht Leichen,
Wie sie geräuschlos von den Dächern schrecken
Und hinter Riesenbäuchen sich verstecken,
Aus Hausfassaden wächsern aufgebläht.
Das Licht spritzt auf den Asphalt weiße Lachen.
Der Himmel gähnt mit bleiern grauem Rachen,
Aus dem ein Zahn bedrohlich niederspäht…
Die Füße fliehen ihrem eigenen Stampfen
Das Haar steigt auf. Die kalten Augen dampfen.
Dichtung | Erich Mühsam | |
Lesung | Ulrich Janeztki | |
Bereitstellung | wortlover |
1 Januar 2013 | |
DICHTUNG | Rainer Werner Fassbinder | |
LESUNG | Ulrich Janeztki | |
BEREITSTELLUNG | wortlover |
Den letzten akt,
den schreibe mit gewalt
wenn dich das grauen packt,
dann wirst du alt
Des seemanns weisheit ist das meer,
der mutter liebstes ist, ihr kind
des feldherrn stolz, sein heer
mein bester freund, der wind
geheimnisvolles brausen, rauschen,
geflüster und getön,
wenn wind mit wind sich küsse tauschen
dann bin ich gut, ist alles schön
der letzte akt
der trauernden gestalt
wenn dich das grauen packt,
dann schreib ihn mit gewalt
25 Dezember 2012 | |
ein schauspiel abgewendet, liebend, aber das verständnis fehlt
mord, ein thema, doch immer wieder nur ein thema.
selber eingefangen, verloren, liebe, sehnsucht,
traum vom hang nach oben,
unten irgendwie die liebe, liebe,
hilfe sucht und findet ihr in trauer ewig
heiland, gott.
ein Traum, den zu erfinden man erschaffen wird,
vorbei, das lied des todes
abgefallen, eingebettet in die ebene des unvergänglichen.
Dichtung | Rainer Werner Fassbinder | |
Lesung | Ulrich Janeztki | |
Bereitstellung | wortlover |