Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

18 
 Februar 
 
2018


 

Martin Suter - Lila, Lila

David liebt Marie. Aber Marie interessiert sich nicht groß für den Kellner, der da unbeholfen um sie herumschleicht. Dann macht David einen Fund. In der Schublade eines alten Nachttischs entdeckt er das Manuskript eines Romans. Es muss aus den fünfziger Jahren stammen und handelt von einer Liebe, so tief und rein, wie sie im zynischen postmodernen 21. Jahrhundert kaum mehr erfunden werden kann. Marie, die David für den Autor hält, ist hingerissen und bietet das Manuskript ohne sein Wissen einem Verlag an. ›Lila, Lila‹ wird zu einem Bestseller – und Marie Davids Geliebte. Wie gern hätte er ihr die Wahrheit gestanden, aber: »Ihre Liebe war auf einem kleinen Betrug aufgebaut. Wenn man ihn beseitigte, nahm man ihr das Fundament.« Und dies will David um keinen Preis. Der Schneeball seiner kleinen Lüge wird groß und größer, bis er verheerende Ausmaße annimmt. Liebe, Verrat und Tod – davon handelt der Bestseller, und er wird auf eine Weise Davids Leben bestimmen, wie er es sich nie hätte ausdenken können.

Quelle: Diogenes-Verlag

Zwischen den Zeilen gelesen…

Der arme Poet - Carl Spitzweg

... Seite 32:
Davids Unterkunft: karge Wohnungsaustattung, mangelnde Beheizung, Gangtoilette,…
Ein subtiler Verweis auf den “Armen Poeten” [1]Carl Spitzweg ?

… Seite 82:
Karin Kohler bekommt fürs Falschparken einen Strafzettel.
Ich persönlich hätte es gelassen genommen und das direkte und spontane Gespräch mit dem Anwohner gesucht, anstatt mit dem internationalen “Autofahrergruß” zu antworten.

“40 Euro?
Dafür, dass ich Ihnen [jenen sie observierenden, auf das Parkverbot verweisenden Anwohner] meine Meinung sagte.
Meine Meinung ist mir mehr wert als diese 40 Euro, ich hätte auch 100 Euro bezahlt.
40 Euro sind eine Beleidigung!
Wollen Sie mich beleidigen?”

… Seite 345:
Eigentlich beginnt hier erst die wahre Liebesgeschichte mit dem letzten Satz:

Das ist die Geschichte von David und Marie.
Lieber Gott, lass sie nicht traurig enden.

…und lässt den weiteren Verlauf erhoffen.

Soll ich dich einem Sommertag vergleichen?
Er ist wie du so lieblich nicht und lind;
Nach kurzer Dauer muß sein Glanz verbleichen,
Und selbst in Maienknospen tobt der Wind.

Oft blickt zu heiß des Himmels Auge nieder,
Oft ist verdunkelt seine goldne Bahn,
Denn alle Schönheit blüht und schwindet wieder,
Ist wechselndem Geschicke untertan.

Dein ew’ger Sommer doch soll nie verrinnen,
Nie fliehn die Schönheit, die dir eigen ist,
Nie kann der Tod Macht über dich gewinnen,

Wenn du in meinem Lied unsterblich bist!
Solange Menschen atmen, Augen sehn,
Lebt mein Gesang und schützt dich vor Vergehn!

Fußnoten[+]

 
 
17 
 Dezember 
 
2017

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Suter, Martin
 
 
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