2 August 2017 | |
Apoll mit Kithara [1]Fresko, etwa 50 n. Chr., heute im Antiquarium auf dem Palatin in Rom
Musik
Wolfgang Amadeus Mozart [2]Klaviersonate Nr. 11 (Auszug)
Gedankenflaute
Apoll,
Du geistbeseelter Sphärensänger,
entleih’ den melodiösen Säuselwind,
der hauchend dir durch’s gold’ne Harfenspiel
ambrosisch streift,
dem flauten Geistesregen,
meiner Seele matter Flügelschlag.
Die irdischen Banden löse,
dass kraftbefiedert
meines Geistes Späh’n
sich dann mit kühnem Argosblick erhebt,
zum reichbestirnten Firmamente strebt,
um derorts edle Sternenworte zu erhaschen.
Nur dort prangt
des Paradieses verbliebene Schöne,
legt Venus
adelnd ihre Maßesschnur.
Nicht des äußer’n Liebreizes flüchtiger Fülle,
den holden Widerscheine,
krönet Venus,
sie schmähet dem nichtigen Prunk,
dem Trugbild falscher Wonnen!
Dem Liebschall sanftgewogener Rosenworte
entsendet einzig sie das köstliche Heil.
Oh, Apoll,
so nimm dahin
den jüngst umwehenden Jungfernschleier,
das schmucke Liebespfand,
es sei dir eigen,
hiess flatternd zum Lohne des Dichters Banner
in deinem milden Geisteswinde sel’gem Reigen.
→ Eherne Welt
Fußnoten
10 April 2016 | |
Darstellung der Urpflanze von 1837.
Holzschnitt von Pierre Jean François Turpin
nach Vorstellungen Goethes
“Urpflanze” ist ein Begriff, den Johann Wolfgang von Goethe im Rahmen seiner botanischen Studien und in insbesondere seiner Auseinandersetzung mit Carl von Linnés’ botanischem System zeitweilig verwendete.
Er stellte sich darunter eine Pflanze vor, „die den Typus einer Blütenpflanze schlechthin verkörpert und aus der man sich alle Pflanzengestalten hervorgegangen denken kann“.
Quelle: WidiPedia – Urpflanze
Nach all den Jahren ermüdenden Erdenstreifs habe ich ihn endlich gefunden, den Urspross aller Götterhaine, der sich in der Menschen reiner Kinderherzen pflanzen möchte!
Es ist jener Moment (ab 1m 17s), an dem mählich über dem Morgentaugeträufe kristallener Tropfen sich der melodiöse Säuselwind sanfter Streicher-Winde zu einer Klangkuppel erhebt, zum Himmelsdome wahrer Gottesschau.