Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

30 
 Oktober 
 
1998

abgelegt in
Reimgedichte

 

Mein schneekristall’nes Flöckchen,
was zweifelst scheu du noch
an deiner Rede duftender Blüte,
die deiner zagend’ Feder bang entfloss?

Gleich einem schillernden Roß
gallopiert majestästisch sie einher,
all dem Derben trotzend zur Wehr.

Drum zieh’ ich vor diesem erlesenen Adelsgestüte,
abertausend bunte Federhüte.

Sei doch gewiss,
daß meine sanfterschütterten Herzensglöckchen
alleine dir zum Ruhm erklingen,
wenn dein Perlenwort auf leichten Liebesschwingen
im kühnen Segelfluge, sturmerprobt,
nicht an meiner Seele Wächter berstend zerstobt
indes in meines Herzen’s Thronsaal vermag zu dringen.

Du, mein Täubchen,
mit Redekünsten schmuckbehangen,
nach allen Edelsteinen möcht’ ich haschen,
die in deiner Herzenstruhe prangen…

Wie lang willst noch Du zaudern,
wie lange noch gedenkest du zu schaudern?
Bis dein zartbesaitetes Herzchen
an deiner Zweifel Härte gar zerbricht?

Verstehst du nicht,
Du mein flutendes Kerzenlicht,
DU hast mich erreicht,
stets hat Dein lodernder Flammenblick
im Siegeszuge, kampfgewaltig,
mein wächsernes Herzlein schmelzend erweicht.

Meine unverwelkte Herzensblume
sei allein dir gereicht!

 
 
17 
 Februar 
 
1996

abgelegt in
Reimgedichte

 


Nauders-Skifreizeit 17/18.02.96, » 23.00 h

 



 
Der Berglandschaft üppiger Konturen,
            bedeckt mit des weißen Leintuchs Schimmerglanz
das unbefleckt und ohne Spuren,
            genähet von den Schneekristallen nächtlichen Tanz,

erschufen ein strahlend schimmerndes Festgewand,
das das Herz mir stahl, und die Sinne bannt’,
ist auf der Vorderseite portraitiert,
aus Sicht des Vögleins fotographiert.

 
 
17 
 Februar 
 

abgelegt in
Reimgedichte
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17/18.02.96, » 23.00 h

Der Berglandschaft üppiger Konturen,
bedeckt mit des weißen Leintuchs’ Schimmerglanz,
das unbefleckt und ohne Spuren
genäht ward von den Schneekristallen nächtlichen Tanz’,
erschufen ein strahlend schillerndes Festgewand,
das das Herz mir stahl und die Sinne bannt’.

Doch lenke nun dein Augenmerk
fernab von diesem bepuderten Zuckerwerk
gen Sternenhimmel schneeflockengeschmückt,
himmlischen Sphären nähergerückt :

Die weiße Flocke, wie sie gleitet,
sanft getragen von dem Wind,
von einem zarten Lüftelein geleitet
hinab zum schönen Erdenkind.

Doch wo läßt er sich nieder, der Schneekristall,
er findet Platz denn überall ?

Auf der Wiese, der Tanne, dem alten Dach,
oder im Walde, am rauschenden Bach?

Gesteh’ mir leis’ die holde Stätte,
mit der die Flocke Gefallen hätte!

Sie wär’ erfüllt mit süßem Dank,
fiel’ sie auf deine Fensterbank.
Zu schau’n dein Antlitz, das wäre gelind,
dort weht ein kühler, frischer Wind.

Dort isset auch erfüllt die Luft,
gewürzt mit Deinem Rosenduft.

Dann müsst’ vor Liebe ich zergeh’n,
weil du denn Wärme spendest,
und sie bei mir auch fändest,
und hülfe auch kein Fleh’n,
so möcht’ ich schmelzen zur Wasserträne,
zur Trauer dem Mädchen, nachdem ich mich sehne.