Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

25 
 August 
 
2011


 

Universala Esperanto Metodo
de Doktoro Benson (1932)

Dank an Profetak


 

Hauptwörter (Substantive) werden durch das Anhängen eines „-o“ gebildet.
Ein Begleiter (Artikel) wird nicht benötigt.

tablo (ein) Tisch
glaso (ein) Glas
pomo (ein) Apfel
libro (ein) Buch
krajono (ein) Bleistift
birdo (ein) Vogel
knabo (ein) Junge
knabino (ein) Mädchen
infano (ein) Kind
ŝuo (ein) Schuh
horloĝo (eine) Uhr
seĝo (ein) Stuhl
reĝo (ein) König
tajloro (ein) Schneider
soldato (ein) ein Soldat

Die persönlichen Fürwörter (Personalpronomen) enden mit einem „-i“.

mi ich
vi du
li, ŝi, ĝi er, sie, es
oni, ŝi man
ni wir
vi ihr
ili sie (Mehrzahl/Plural)

Die Grundform (Infinitiv) von Tunwörtern (Verben) endet mit einem „-i“.

manĝi essen
trinki trinken
skribi schreiben
legi lesen
tranĉi schneiden
kudri nähen
esti sein

Die Personalform von Tunwörtern (Verben) endet IMMER mit „-as“.

mi manĝas ich esse
mi trinkas ich trinke
mi skribas ich schreibe
vi trinkas du trinkst / Sie trinken (Höflichkeitsform)
vi manĝas du isst / Sie essen (Höflichkeitsform)
Vi estas soldato. Du bist (ein) Soldat.
Mi estas reĝo Ich bin (ein) König.
Mi estas soldato. Ich bin (ein) Soldat.
Li estas tajloro. Er ist (ein) Schneider.

Man unterscheidet im Esperanto zwischen zwei Fällen, den Nominativ (Wer-Fall) und den Akkusativ (Wen-Fall).
Substantive und die dazugehörigen Adjektive erhalten im Akkusativ ein „-n“.
Eselsbrücke im Deutschen: Fragewort „wen?“

Mi kurdras veston. Ich nähe die Weste.
Mi tranĉas pomon. Ich schneide den Apfel.
Mi skribas leteron. Ich schreibe den Brief.

Die Zahlen

1 unu
2 du
3 tri
4 kvar
5 kvin
6 ses
7 sep
8 ok
9 naŭ
10 dek
100 cent
1.000 mil
1.000.000 miliono
11 dek unu
12 dek du
13 dek tri
20 dudek
30 tridek
40 kvardek
200 ducent
300 tricent
1887 mil okcent okdek sep
1990 mil naŭcent naŭdek

Die Mehrzahl (Plural) endet mit einem „-j“. Substantive bekommen hinter das „-o“ ein „-oj“, Adjektive hinter das „-a“ ein „-aj“

birdoj (die) Vögel
infanoj (die) Kinder
plumoj (die) Feder

Mit der eingefügten Silbe „-il“ wird das zugehörige Werkzeug gemeint

komb-as, kombil-o kämmen, (der) Kamm
bala-as, balail-o kehren, (der) Besen
seg-as, segil-o sägen, (die) Säge

Mit der eingefügten Silbe „-in“ wird die zugehörige weibliche Form gemeint

reĝ-o, reĝin-o (ein) König, (eine) Königin
leon-o, leonin-o (ein) Löwe, (eine) Löwin
kuk-o, kukin-o (ein) Hahn, (eine) Henne

Mit der eingefügten Silbe „-aĵ“ wird die zugehörige Sache gemeint

pak-as, pak-o packen, (ein) Gepäck
bala-as, bala-o kehren, (ein) Kehrzeug
fos-as, fos--o graben, (ein) Graben

Mit der vorgestellten Silbe „-mal“ wird das Gegenteil gemeint

juna, maljuna jung, alt
dika, maldika dick, dünn
bela, malbela schön, häßlich
fermita, malfermita offen, geschlossen

 
 
1 
 Mai 
 
2008

abgelegt in
Gedankenschau

 

Dichtung – Gottesdienst und Appell

Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen.
Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch?
Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst?
Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben.
Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wenn wir in Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord.
Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
Das glaube ich.

Franz Kafka (Briefe 1900 – 1912)

Hölderlin zu Susette Gontard.
[…] Sie haben nur getan, was tausend andere auch tun.
Sie benutzen die Kunst, um sich zu zerstreuen. Und aus dem Grund, spielt man Spiele: um sich zu zerstreuen. Menschen wie Ihnen bedeutet die Poesie nichts. Garnichts.
Susette Gontard.
Das ist nicht wahr! […]
Hölderlin.
Oh, doch!
Die Poesie ist das Gegenteil des Spieles.
Sie ist ein Gottesdienst.
Und davon haben Sie keine Ahnung!
Susette Gontard.
Sie wagen es, mir das zu sagen!
Hölderlin.
Warum nicht?
Weil ich Ihr Domestik bin? Sie irren sich!
Ich bin Dichter. Wir betrachten die Welt von oben und von da hat man einen sehr guten Blick.
[…]

Dialog aus Feuerreiter

Eine Unterredung zwischen Schiller und dem Iffland (selbst auch ein Theaterschreiber) pflichtet in einer Schiller-Biografie-Verfilmung ebenfalls dieser Ansicht bei.

Iffland.
Was ich an Ihren Theaterstücken nicht mag, ist, dass Sie nicht nur Shakespeare kopieren, sondern auch -gerade- seine schlechten Seiten.
Wieso müssen Sie immer so maßlos übertreiben?
Schiller.
Weil es Tragödie ist!
Iffland lacht.
Achso, und davon können wir Mannheimer nicht genug bekommen.
Schiller.
Mit Ihren Stücken wird sich in hundert Jahren keiner mehr den Arsch abwischen.
Sie machen die Menschen mit Ihren Stücken nicht besser, Sie halten sie absichtlich dumm mit Ihrem Quark […]