Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

11 
 November 
 
2011


 

ciela graco disdonanta,
vi, patrino de la muzoj,
vi sendis tiutempe malsupren al ni
la spirito de la abako
en la ludo de la saĝuloj,

ties profunda sekreto volas malfermiĝi
al la esploranto silenta,
se il movas singarda noblan figurojn
en la predeterminiantaj linioj
kiel la eterna regenta sorto mem sekvas
al la severaj vojoj kaj ordoj.

honorinda ŝakludo,
via mondkonstruaĵo estas alegorio al ni,
refreŝigo kaj averto samtempe,
spegulas triumfo kaj sufero de la humana vivo
en diversa ŝanĝanta maniero.

montru al ni la alta volo,
kiu loĝas en vin,
kaj instruu al ni
agi lău ĝiajn leĝojn.

 
 
22 
 Mai 
 
2011


 

Himmlischer Gnaden zuteil,
sandtest uns du damals, Mutter der Musen, des Abakus‘ Geist im
Spiel der Weisen herab, dessen tiefes Geheimnis sich still dem
Forschenden will offenbaren, wenn er bedächtig das Führen
edler Figuren auf vorgezeichneten Bahnen vollziehet,
wie auch das ewig waltende Schicksal daselbst gestrengen
Bahnen und Ordnungen folgt.

So beugt sich der Spieler nun auch im
Schach den Gesetzen höherer Ordnung:

Beschreitet Pfade geöffneter Linien,
einst ihm verschlossen, nunmehr des eisernen Riegels befreit.

Was durch des Argen Hand in Besitz genommen, wo Verwüstung gar drohte,
löst wie Nebel sich auf und bescheret den Schauernden
mit friedvollem Feld zur ewigen Rast.

Von Wolken verhangen gewahret kein Auge das Weite, doch ihrer zerrissen
strahlet das Glück nun frei übers weite Gefild und
endiget erst im letzten Winkel der Welt.

Der Fronten erstarrt, beflügelt die nun gesprengte Blockade den gehemmten
Fuß zu vollenden den Lauf, zu erlangen den siegreichen Lorbeer.

*

Ehrwürd’ges Schachspiel, dein Weltengebäu ist Sinnbild uns,
Erquickung und Mahnung zugleich,
spiegelst Triumph und Drangsal des menschlichen Lebens in vielfach
wechselnder Weise. Erzeig’ uns den hohen Willen, der in dir
wohnt und lehre uns handeln nach seinen Gesetzen!