2 August 2017 | |
[ Bemerkung zum Text ] [2] Ich distanziere mich explit zu Bezügen aus meinem privaten Umfeld, die rein zufällig wären und der Text darüberhinaus dem Jahre 2001(?) entstammt. Lediglich die Verortung im Gedichtezyklus “Mnemosynes Geleit” war angedacht.
Bittgesuch
Mir grauet vor der Sterne grausem Geschick,
wenn ihres leuchtenden Geheißes dort am Himmelsgewölb’
sie fernen Tages nicht mehr mächtig,
dass sie zu feinem Sternenstaub zerrieben,
von Zeus, dem schicksalsfordernden Göttervater!
Dass jäh erlöschend sie zerbersten
an Pegasus’ glühendem Wirbelhuf,
weil sie mit mattem Schein
die nieder’n Erdenbürger nicht beglücken
und drum dem Sternenzelt entweichen müssen.
Oh, Hades,
lasse drum ab von Ihr [3]seine Gattin Eurydike,
der Schönheit liebstes Kinde,
die reich beschenkt an Geistesgaben.
Verbann’ mich nicht von ihrem Sternenzelt,
das lieblich prangt im lauen Abendschein
entfloh’ner Sommernächte.
Wes hehren Geistes Firmament
sollt’ sonst ich denn bestirnen
im ewigkreisenden All?
Lass’ mir die Heimstatt in ihrem Ätherreich,
lass mich leuchten!
Denn siehe,
wie das schnaubende Musenross
als strenger Himmelswächter
schon scharrend auf Erlöschung sinnt.
Bittgesuch
Mir grauet vor der Sterne grausem Geschick,
wenn ihres leuchtenden Geheißes dort am Himmelsgewölb’
sie fernen Tages nicht mehr mächtig,
dass sie zu feinem Sternenstaub zerrieben,
von Zeus, dem schicksalsfordernden Göttervater!
Dass jäh erlöschend sie zerbersten
an Pegasus’ glühendem Wirbelhuf,
weil sie mit mattem Schein
die nieder’n Erdenbürger nicht beglücken
und drum dem Sternenzelt entweichen müssen.
Oh, Hades,
lasse drum ab von Ihr [3]seine Gattin Eurydike,
der Schönheit liebstes Kinde,
die reich beschenkt an Geistesgaben.
Verbann’ mich nicht von ihrem Sternenzelt,
das lieblich prangt im lauen Abendschein
entfloh’ner Sommernächte.
Wes hehren Geistes Firmament
sollt’ sonst ich denn bestirnen
im ewigkreisenden All?
Lass’ mir die Heimstatt in ihrem Ätherreich,
lass mich leuchten!
Denn siehe,
wie das schnaubende Musenross
als strenger Himmelswächter
schon scharrend auf Erlöschung sinnt.
→ zu Mnemosynes Geleit
→ Eherne Welt
→ Eherne Welt
Fußnoten
19 Februar 2016 | |
DICHTUNG | Max von Schenkendorf | |
LESUNG | Hanns Zischler | |
BEREITSTELLUNG | wortlover |
Freiheit, die ich meine,
Die mein Herz erfüllt,
Komm mit deinem Scheine,
Süßes Engelbild!
Magst du nie dich zeigen
Der bedrängten Welt?
Führest deinen Reigen
Nur am Sternenzelt?
Auch bei grünen Bäumen
In dem lust’gen Wald,
Unter Blütenträumen
Ist dein Aufenthalt.
Ach! das ist ein Leben,
Wenn es weht und klingt,
Wenn dein stilles Weben
Wonnig uns durchdringt.
Wenn die Blätter rauschen,
Süßen Freundesgruß,
Wenn wir Blicke tauschen,
Liebeswort und Kuß.
Aber immer weiter
Nimmt das Herz den Lauf.
Auf der Himmelsleiter
Steigt die Sehnsucht auf.
Aus den stillen Kreisen
Kommt mein Hirtenkind,
Will der Welt beweisen,
Was es denkt und minnt.
Blüht ihm doch ein Garten,
Reift ihm doch ein Feld
Auch in jener harten
Steinerbauten Welt.
Wo sich Gottes Flamme
In ein Herz gesenkt,
Das am alten Stamme
Treu und liebend hängt;
Wo sich Männer finden,
Die für Ehr’ und Recht
Mutig sich verbinden,
Weilt ein frei Geschlecht.
Hinter dunklen Wällen,
Hinter ehrnem Tor
Kann das Herz noch schwellen
Zu dem Licht empor;
Für die Kirchenhallen,
Für der Väter Gruft,
Für die Liebsten fallen,
Wenn die Freiheit ruft.
Das ist rechtes Glühen,
Frisch und rosenrot:
Heldenwangen blühen
Schöner auf im Tod.
Wollest auf uns lenken
Gottes Lieb’ und Lust,
Wollest gern dich senken
In die deutsche Brust.
Freiheit, holdes Wesen,
Gläubig, kühn und zart,
Hast ja lang erlesen,
Dir die deutsche Art.
30 Oktober 2013 | |
Brüder – überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen […]
aus: “An die Freude” (Friedrich Schiller)
… der mich 39 Jahre hat warten lassen?