26 November 2022 |
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Zumindest stoisch betrachtet.
Götter lassen sich in ihren Entscheidungen auch nicht beeinflussen oder zumindest sehr bedingt.
Nehmen wir als Beispiel den Wettergott.
Kein Regentanz verhilft zum Niederschlag, kein Sonnengesang ein Frohlocken der Sonne.
Wieso?
Vielleicht weil es der Wettergott keinem rechtmachen kann?
Lässt er es regnen, stöhnen die Menschen und es freu’n sich die Pflanzen.
Lässt er es kälter werden, gedenken die Kinder Schlitten zu fahren, die älteren Menschen aufgrund der Sturzgefahr auf den einen oder anderen Spaziergang zu verzichten.
Vielleicht ist der Wettergott aber auch beschäftigt, geistig abgelenkt oder auch an menschlichen Regungen gänzlich uninteressiert?
All dies spielt keine Rolle!
Entscheidend ist die fehlende Einflussnahme und wo kein aktiver Einfluss (und damit Gestaltungsmöglichkeiten) vorhanden ist, sollte man auch keine Erwartungen investieren, sei es in den Gesten des Grüßens, des Bedankens oder des sich Entschuldigens.
Enttäuschungen entstehen letztlich nur bei nicht erfüllten Erwartungen.
So lehrt es uns Epiktet.
1 März 2021 |
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Seine Würde hatte nichts Gezwungenes, er wußte zuvorkommend die Wünsche seiner Freunde zu erraten und ertrug geduldig die Unwissenden und diejenigen, die ohne Überlegung urteilen.
Er schickte sich in alle Menschen, und so fand man seinen Umgang angenehmer als alle Schmeicheleien, und dabei empfand man gleichzeitig eine tiefe Hochachtung für ihn.
Er verstand es, die zur Lebensweisheit erforderlichen Vorschriften klar und regelrecht zu entwickeln und zu verknüpfen.
Man bemerkte niemals das geringste Zeichen des Zornes oder irgendeiner andern Leidenschaft an ihm, aber bei aller Leidenschaftslosigkeit war er der liebreichste Mensch. Er hielt auf den guten Ruf, jedoch ohne Aufsehen, er war ein Gelehrter ohne Kleinigkeitskrämerei.