Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

6 
 Mai 
 
2008


 

Fröhlichs Konzept, nämlich das der Basalen Stimulation, er-
freuet sich großer Beliebtheit. Doch in der Begeisterung Chor er-
tönen auch Stimmen des Zweifels und trüben den munteren Reigen.

Zu intim sei zunächst das körperbetonte Verhältnis
in der dyadischen Konstellation, das Vertrauen voraussetzt,
nicht aber immer beim Kind Erwiderung findet, denn allzu
häufig war doch der Wechsel bisher’ger Pfleger: durch tausend
Hände gereicht schmolz im flüchtigen Wechsel menschlichen Gegen-
übers jeglich Vertrauen in feste, verlässliche Größen.

Oftmals verfällt in der Pflege auch vieles mechanischem Walten.
So auch bestünde Gefahr in wohl liebvollem Umgang bei Achtung
menschlicher Würde, doch letztlich muss es [das Kind] erdulden die Handlung,
der therapeutischer Zweck auferliegt, ihr still sich ergeben.

Letztlich setzt das Konzept theoretische Kenntnis voraus, die
oft gar den Lehramtsanwärtern im gängigen Studium verwehrt bleibt.

[Zuletzt editiert – 06.06.08 – 22:16]

Dieses Gedicht in Hexameter entstand im Rahmen einer Hausaufgabe in der Veranstaltung “Grundlagen in der Schwerstbehindertenpädagogik” unter Prof. Dr. Wolfgang Lamers.
Die kritischen Einwände zu Fröhlichs Konzeption werden von mir nicht unbedingt geteilt, sondern ich las mich über die Studenten-Plattform Stud.IP in die Beiträge der anderen Seminarteilnehmer ein, übernahm abwägend den Inhalt und schrieb den Text am 28. Mai 2008 als eine Art Fingerübung zum Hexameter-Versmaß.

 
 
3 
 Februar 
 
2008


 

Im Rahmen des Seminars von Prof. Dr. Theo Klauß mit dem Titel “Wichtige VertreterInnen der Pädagogik für Menschen mit geistiger Behinderung (WS 2007/08)” durfte ich mit meiner Referatsgruppe am 28. Januar 2008 eine didaktische Landkarte vorbereiten, die den Teilnehmern einen strukturellen Überblick verschaffen sollte.

Ich verließ allerdings das “irdische Terrain” und entwarf keine Land- sondern eine Sternenkarte.
Sowie die alten Griechen ihre Helden in Sternenbilder verewigten, wollte ich gleichfalls die “Helden”/Pioniere der Geistigbehindertenpädagogik am “pädagogischen Nachthimmel”.

Wichtig war mir dabei, die wesentlichen Leitgedanken der jeweiligen geistigen Väter bzw. Mütter der verschiedenen Konzepte in Anlehnung an die Merkmals-Semantik herauszuarbeiten und diese Schüsselbegriffe/Merkmale/Attribute in Sinnbilder lebhaft zu verankern.

Die Konzepte waren zusätzlich als Planeten von mir gedacht, um die man die Vertreter platzieren/verorten könnte. Gemäß eines Ideeneinwurfes einer Referat-Teilnehmerin könnte man die Sternenbilder der Vertreter auch um die Planeten kreisen lassen.

Diese Sinnbilder habe ich nunmehr nicht nachgezeichnet, nicht 1:1 abgepaust, sondern Eckpunkte markiert, die verbunden das jeweilige Sinnbild rekonstruierten.

Die Power-Point-Präsentation habe ich zur PDF-Datei konvertiert.

Es war meinerseits lediglich ein “Versuch”, keinen konventionell orientierten Frontalvortrag zu halten, sondern problemorientiert und gruppendynamisch die Materie darzubieten ohne jeglichen Anspruch auf Perfektionsimus.

Nebenbei war es auch wiederum eine geistig anregende Auseinandersetzung, eine Fokussierung auf mein Schreibvorhaben Mnemosynes Geleit.

 
 
29 
 Januar 
 
2008


 

Das nachfolgende Konzept (inspiriert durch Kriminalautor und Dozent Carlos Schäfer und einer Vorlesung von Prof. Dr. Härle) wurde zugunsten der Dichterpersönlichkeit von Friedrich Hölderlin aufgegeben.

 
Zur Person des Herrn B.

  • Theologie-Student
  • ertrunken in der Elsenz (Steinsfurt bei Sinsheim)
  • spekulative Ursachen:
    • a) studiumbedingte Sinnkrise (Angriff auf den pietistischen Kindsglauben)
    • b) geistige Verwirrung durch zunehmende Weltentfremdung/Generationenwechsel
    • c) randalierende Jugendliche in fastnachtlicher Überschwenglichkeit

 
Aktenbestandslage (jeweils mit Bearbeitungs-/Eingangsstempel versehen)

  • Zeitungsbericht (Lokalbericht)
    • Todesanzeige
    • schriftlicher Augenzeugenbericht von Herrn Stark (sachlich nüchtern): “… ins Gewässer blickend, gedankenverloren, gestikulierend “mnemotechnisch”-gestylter Montur
    • kopierte Buchseiten von der Universalbibliothek (wissenschaftliche Artikel, abgebildete Skulputuren (Themis, Venus, …) als Analogien dienend
    • Exzerpte daraus gewonnener Einsichten (Hexametermaß)
    • * Bildersammlung (mnemotechnsiche (Ablage-)Orte von Steinsfurt)
    • mnemotechnisch, umfunktionierendes Schachbrett (3D) ähnlich der Landschaftsgesaltung einer Modell-Eisenbahn-Anlage
    • Wegbeschreibung durch Steinsfurt