Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

12 
 Februar 
 
2016

abgelegt in
Gedankenschau

 

Erdölförderung meint das Zutagebringen und Verwerten von brachliegenden Bodenschätzen.

Schülerförderung meint das Zutagebringen und Verwerten (Anwendung) von brachliegenden Talenten ans Licht der Wahrheit.

Beides sind Veredelungsprozesse.

 
 
20 
 März 
 
2014

abgelegt in
Gedankenschau | Hexameter

 

Den folgenden Wortlaut sollten [in etwa] BWK-Protokolle haben, damit ich Ihnen einen sprachlich ästhetischen Reiz abverlangen könnte.
Es lebe der Hexameter!

Alle Gäste begrüßend, die heute geladen, ergreift Herr
Angstmann eingangs das Wort. Auch Kuchen lädt ein, von den Schülern
eigens gebacken, Kekse gereicht auf silberner Platte,
wohldufter Kaffee erfüllet den Raum… Alles steht nun bereit, die
herrlich gerichteten Gaben, dem geselligen Bund zum Verzehre!

Aber so ist es nur dumpfes Abschlagen von Plastiktasten.
Auch wenn ich an meinem sprachlichen Ausdruck (Wortschatz) noch enorm arbeiten müsste, so verkümmern -so dünkt mir- doch meine Talente.

 
 
2 
 April 
 
2012


 
Lutz Görner lädt uns zu einer literarischen Reise ein

Tausend Dank an Lutz Görner für die Einstellung auf YouTube!
Eventuelle Kommentare zum Video-Clip bitte direkt auf YouTube!

 

 
Welt (3:07)
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

Dieses ist das Bild der Welt,
Die man für die beste hält:
Fast wie eine Mördergrube,
Fast wie eines Burschen Stube,
Fast so wie ein Opernhaus,
Fast wie ein Magisterschmaus,
Fast wie Köpfe von Poeten,
Fast wie schöne Raritäten,
Fast wie abgehatztes Geld
Sieht sie aus, die beste Welt.

 

 
Katechisation (5:16)
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

»Bedenk, o Kind, woher sind deine Gaben?
Du kannst nichts von dir selber haben.«
»Ei! Alles hab ich vom Papa.«
»Und der, woher hats der?«
»Vom Großpapa.«
»Nicht doch!
Woher hats denn der Großpapa bekommen?«
»Der hats genommen!«

 

 
Rettung (7:18)
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

Mein Mädchen ward mir ungetreu.
Das machte mich zum Freudenhasser.
Da lief ich an ein fließend Wasser.
Das Wasser lief vor mir vorbei,

Da stand ich nun, verzweifelnd, stumm.
Im Kopfe wars mir wie betrunken.
Fast wär ich in den Strom gesunken.
Es ging die Welt mit mir herum.

Auf einmal hört ich was, das rief.
Ich wandte just dahin den Rücken.
Es war ein Stimmchen zum Entzücken:
»Nimm dich in Acht! der Fluss ist tief.«

Da lief mir was durchs ganze Blut.
Ich seh, so ists ein liebes Mädchen.
Ich frage sie, wie heißt du? »Kätchen!«
O schönes Kätchen, du bist gut!

Du hältst vom Tode mich zurück!
Auf immer dank ich dir mein Leben.
Allein, das heißt mir wenig geben.
Nun sei auch meines Lebens Glück!

Und dann klagt ich ihr meine Not.
Sie schlug die Augen lieblich nieder.
Ich küsste sie, und sie mich wieder.
Und vor der Hand nichts mehr vom Tod.