Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

28 
 Januar 
 
2017


 

Mein Leben, so etwa nahm ich mir vor, sollte ein Transzendieren sein, ein Fortschreiten von Stufe zu Stufe, es sollte ein Raum um den anderen durchschritten und zurückgelassen werden, wo wie eine Musik Thema um Thema, Tempo um Tempo erledigt, abspielt, vollendet und hinter sich lässt, nie müde, nie schlafend, stets wach, stets vollkommen gegenwärtig. Im Zusammenhang mit den Erlebnissen des Erwachens hatte ich gemerkt, dass es solche Stufen und Räume gibt und dass jeweils die letzte Zeit eines Lebensabschnittes eine Tönung von Welken und Sterbenwollen in sich trägt, welche dann zum Hinüberwechseln in einen neuen Raum, zum Erwachen, zu neuem Anfang führt.

 
Ich suche nach einer Muse (m/w), die mich inspiriert, und eben keinen Menschen, der mich beherrscht…
Ich möchte an einem (Lebens-)Thema arbeiten, nicht an tausend Schauplätzen in wildem Aktivismus mich totlaufen.

Nach der Philosophie der Stoa sollte man die (Lebens-)Probleme anderer auch die Probleme anderer sein lassen und sie nur zu eigenen Problemen machen, wenn man an der Lösung im Rahmen einer selbstwirksamen, systemimmanenten Mitgestaltung Einfluss hat.
Soviel hat mich die Elternarbeit gelehrt.
 

Dichtung Hermann Hesse
Lesung Roger Willemsen
Bereitstellung Lyrik & Musik
Arrangement Schönherz & Fleer