Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

9 
 April 
 
2012


 

Grundsätzlich ist meine Meinung, dass es keine artgerechte Tierhaltung gibt, genauso wenig wie es menschenwürdige Sklavenhaltung gibt.
Auch ein “Edel”-Sklave am Hofe des Pharaos zur Zeit des Alten Ägypten mag unter Umständen einen noch höheren, gebildeteren Lebensstandard genossen haben wie manch freier (“bildungsferne”) Landmann.
Allerdings rechtfertigt das nicht den Sklavenhandel.

Oft sehe ich mich gedanklich zurückversetzt in die Zeit des Sezessionskrieges der Nord- und Südstaaten Amerikas (1861-1865), indem die Südstaaten vehement auf die überlieferte Tradition der Sklavenhaltung pochten, weil es eben schon „IMMER SO WA(H)R…“
Die Sklaven der Südstaaten waren -wie heute die Tiere- ein ökonomischer Faktor, mehr nicht, und der Umgang mit ihnen (unentgeltliches Arbeiten, Auspeitschen, Vergewaltigung, Lusttöten) galt als normal.
Sklaven waren Gebrauchsgegenstände (Sachen) und gehörten zum üblichen Inventar des Hausstandes, waren feste Tradition (nebenbei gesagt ist Krieg auch eine “menschliche Tradition”).

Die Fernsehserie „Fackeln im Sturm“ wird vielleicht von vielen als kitschig abgetan, spiegelt aber eindringlich die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse, die sich sehr wohl auf unsere Zeit übertragen lassen.
Sklaverei wurde damals wie heute die Tierhaltung mit tradierter Werteüberlieferung gerechtfertigt, ohne selbstreflexiv kritisch rational überdacht zu werden.

Das Befassen mit der Wahrheit schmerzt, könnte den faulen Zahn überdauerter Wertevorstellung ziehen und riskiert vor allem den etablierten Lebensstandard, den man als so unverzichtbar ansieht, als unentbehrlich.

 
 
9 
 Juni 
 
2011

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Bezugnehmend auf folgenden Beitrag:

Wenn dieses “Bild-Kunstwerk” mit menschlichen (befruchteten) Eizellen erschaffen worden wäre, wären viele in ihrem ethischen Empfinden gekränkt: “Das darf man doch nicht machen”. Der Aufschrei bei menschlichen Tieren (“MENSCHEN”) wäre groß.
Aber mit bei nicht-menschlichen Wesen (“Hühner”) werden derartige moralische Fehlgriffe als Kunstwerk verpackt :”Sind ja NUR Eier”.
Ich finde das Bild geschmacklos, ohne von den Eiern gekostet zu haben.

 
 
23 
 März 
 
2008


 

Vom Ammen-Märchen
der glücklichen Ostereier-Lieferanten

 





 

 
Auch in der folgenden Bodenhaltung besteht der Boden überwiegend aus Drahtgittern, wie hier zu sehen ist. Bodenhaltung bedeutet im wesentlichen nichts anderes als größere Käfige – einer pro Halle.

 

 
Näheres zum Thema Freiland- und Bodenhaltung findet sich hier.

 

 

Untertext und Bilder aus dem Archiv
der Tierrechts-Bilder
von Maqi – für Tierrechte gegen Speziesismus



 
Über die post-goethe’sche
“Dichtung-und-Wahrheits-Theorie”


 
Wahrheit ist, dass die Sonne im Osten aufgeht und im Westen untergeht.

Dichtung ist, dass im antiken Griechenland der Sonnengott Helios mit seinem von vier Flammenpferden gezogenen Sonnenwagen den Himmel entlang zog.
Gerade die Klassiker Goethe und Schiller adelten die Heldensagen des Altertums zum ästhetischen Schauplatz ihrer Betrachtungen.

Wahrheit sind auch die oben gezeigten Bilder.

Dichtung hingegen die geradezu glorifizierten Verklärungen des Glückliche-Hühner-Mythos.

Und so sehr mich auch die griechischen Sagen faszinieren und mich in ihren Bannkreis ziehen, so bedächtig sie mich träumend in dieser Mythenwelt versinken lassen, so realistisch bin ich wiederum aber auch, um ernüchternd zu erkennen, dass viel Überliefertes oft nur Schein, oft nur Erdichtetes ist und auf dem Prüfstand der faktischen Wirklichkeit nicht haltbar ist.

Gehören wir zu den Träumenden oder zu den Realisten?
Sind wir Traumwandelnde oder Erkennende?

 




 
“Nunja, ich esse aber nur ab und an ein Ei!”, brüstet sich der Selbstgefällige.

So argumentiert der Sextourist übrigens auch, der “nur” einmal im Jahr nach Thailand fliegt und zur Befriedigung seiner leiblichen Bedürfnisse eine “Minderjährige” vernascht. Eine sarkastisch anmutende Analogie? Vielleicht…

Allerdings: Beide handeln nach einem egozentrischen Lustprinzip, beide nutzen die Notlage eines Schwächeren aus…