Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

28 
 März 
 
2012

abgelegt in
Gedankenschau

 

Bezugnehmend auf den Artikel von Frl. Rot insbesondere auf die Passage:

[…] Und ich bin kein bisschen erstaunt darüber, wie die Menschen zu den ganzen Vorurteilen über den Lehrerberuf kommen.

Genau aus diesem Grund vermeide ich tunlichst den Begriff “Sonderschullehrer”, sondern definiere mich lediglich als “Lernbegleiter”, quasi als “Buffetkomposer” offenen Unterrichts, wenn man so will, in dem sich jeder Schüler seinen Gaumenanfreuden (Interessenslagen) und individuellem Ess-/Verdauungstempo entsprechend bedienen soll/darf/muss.
Nicht jeder verträgt Hummer und nicht jeder wird von einem Salat satt.
Die Vorliebe kulinarische Darbietungsform fällt bei jedem Menschen anders aus (Binnendifferenzierung).

Ich bin der Gärtner einer diakonischen Parzelle, der Pflanzensprösslinge begießt, um optimalen Sonneneinfall besorgt ist und für entsprechende Nährstoffe sorgt (fruchtversprechender Lernkontext).
Über das eigentliche Wachstum habe ich weniger Einfluss, es ist genetisch determiniert.
“Lediglich” das Lernumfeld lässt sich optimieren und sollte kognitiv anregsam gestaltet werden, um das Samenkorn auskeimen zu lassen und die Ausschöpfung seines Potentials zu ermöglichen.
Ich halte es in diesem Punkt mit Paulus: »So ist nun weder der pflanzt noch der begießt etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.« (1. Kor. 3,7).

Abseits jeglicher offziellen Berufsbezeichnung ist mir aber immer noch “Mitarbeiter in der Behindertenhilfe (MiB)” am liebsten als weitgreifendes Tätigkeitsfeld ohne leidiger Klischeeanhaftung, indes aber mit einhergehender gesellschaftlicher Anerkennung.