11 April 2012 | |
Deine Seele, die die meine liebet
Ist verwirkt mit ihr im Teppichtibet
Strahl in Strahl, verliebte Farben,
Sterne, die sich himmellang umwarben.
Unsere Füsse ruhen auf der Kostbarkeit
Maschentausendabertausendweit.
Süsser Lamasohn auf Moschuspflanzentron
Wie lange küsst dein Mund den meinen wohl
Und Wang die Wange buntgeknüpfte Zeiten schon.
30 Juni 1997 | |
Kräftevoll trägt
des strammen Pfeilers weißer Marmor
der bleichen Decke morsches Holzgebälk.
Liebestoll regt
ein Pflänzchen sich empor
mit kosendem Umranken, zur halben welk.
Doch dank dem Sehnsuchtstriebe
entsprungen aus dem Liebesquell
erklimmt es flugs, bevor es erstürbe,
des Pfeilers geziertes Kapitell.
Flammende Kerzen als stumme Zeugen
leuchten schauernd diesem letzten Liebesspiel,
mit lodernden Blicken sie beäugen
des Pflänzchen’s Todeskampf mit Schmerzgefühl.