Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

9 
 Juli 
 
2017


 

DICHTUNG Rainer Maria Rilke
LESUNG Jessica Schwarz
BEREITSTELLUNG LYRIK & MUSIK


 

Natur ist glücklich
Doch in uns begegnen sich zuviel Kräfte
Die sich wirr bestreiten:
Wer hat ein Frühjahr innen zu bereiten?
Wer weiß zu scheinen? Wer vermag zu regnen?

Wem geht ein Wind durchs Herz unwidersprechlich?
Wer faßt in sich der Vogelflüge Raum?
Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich
Wie jeder Zweig an einem jeden Baum?

Wer stürzt wie Wasser über seine Neigung
Ins unbekannte Glück so rein, so reg?
Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung
Und hält sich oben wie ein Wiesenweg?

 
 
5 
 April 
 
2017

abgelegt in
Gedankenschau

 

Die letzten Tage (Samstag – Mittwoch) stand er jeden Morgen an meiner Bettkante: Action Jackson!

“Verschwinde gefällig aus meinem Alptraum!”, doch jener Unhold schleifte mich von einer Veranstaltung zur anderen.

Naja, so schlimm war es wiederum auch nicht.
Trainingswohnung von Montag auf Dienstag war o.k. und die gestrige Abendveranstaltung in Stuttgart (“Tanz der Vampire”) mit den SchülerInnen der BSS und Schülerinnen der BVE war für mich ein gelungener Spagat zwischen Oper und moderner Filmmusik/-inszenierung.

Allerdings hatte ich mir wohl einen Magen-Darm-Infekt eingefangen und legte mich am Donnerstag Mittag gleich nach der Schule ins Bett, schlief durch (mit 2-stündiger Columbo-Unterbrechung), um am Freitag noch das Schülerbistro mitzugestalten.

 
 
8 
 September 
 
2015


 

 

DICHTUNG Antoine de Saint-Exupéry
LESUNG Oskar Werner

 
Stille, du Musikantin der Früchte!
Die du die Keller, die Kammern und Speicher bewohnst!
Du Gefäß voller Honig, den der
Fleiß der Bienen ansammelt!
Du Ruhe des Meeres in seiner Fülle!
Stille, in die ich die Stadt von
der Höhe der Berge einschließe,
ihren verstummten Wagenlärm,
ihre Schreie und den hellen Klang ihrer Schmiedehämmer!
Alle dies Dinge sind schon im Gefäße des Abends aufgehoben,
Gott wacht über unserem Fieber,
sein Mantel breitet sich über die Unruhe der Menschen.
O Stille der Frauen, in deren Fleisch die Frucht reift!
[…]
O Stille des Herzens.
O Stille der Sinne.
O Stille der inneren Worte, denn es
ist gut, wenn du Gott wiederfindest,
der die Stille im Ewigen ist.
Wenn alles gesagt, wenn alles getan ist.
[…]
Ich kenne aber die Liebe und weiß,
sie besteht darin, dass keine Frage mehr gestellt wird,
[…]