Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

29 
 Oktober 
 
2019

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Gedankenschau
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Ob Frauen das auch so sehen? Steht die Vaterliebe nicht immer noch im Schatten der allumspannenden und durchaus starken Mutterliebe? Ich wäre in diesem Punkt für die Emanzipation des Mannes!

 
 
25 
 August 
 
2018


 

Lesebühne Weimar

Fr. 24. August, 20.00 Uhr
Die Lesebühne Vorlaut lädt zum (vorerst?) letzten Mal herzlich ins mon ami zu einem gemütlichen Abend voller abwechslungsreicher Literatur ein. Aber, wer wird lesen? Und noch viel wichtiger: Was wird gelesen? Die Antwort ist ganz einfach! Sie können einfach ihre eigenen Texte, Gedichte, Geschichten, Kurzgeschichten einem Publikum präsentieren. Bei Vorlaut handelt es sich um eine offene Lesebühne. Jeder ist erwünscht und willkommen. Zehn Minuten auf der Bühne sind gegeben, die es zu füllen gilt. Egal ob Lyrik oder Prosa. Ob Kurzgeschichte oder Kapitel, aus dem eigenen unveröffentlichten Hauptwerk. Ob Sonett oder Ballade. Hauptsache selbstgeschrieben. Melden Sie sich an unter monami@monami-weimar.de oder kommen Sie eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse vorbei und melden sich an. Und seien Sie recht herzlich eingeladen zum Zuhören.

Quelle: mon ami Weimar

Ein sehr interessanter Abend und für mich vielleicht ein passableres Format zum Poetry-Slam, ohne dies jetzt zu kritisieren.

Die Vorteile der Lesebühne sehe ich (persönlich!) in folgenden Punkten:

  • mehr Lesezeit für den Vortragetext im Gegensatz zum oft so zeitkomprimierten Poetry-Slam-Vortrag
  • vielleicht ein geduldigeres Hörpublikum im Gegensatz zum Poetry-Slam
  • gedämpfteres Licht (Leselampe) und entspanntere Sitzhaltung im Gegensatz zum grellen Scheinwerfer(-Spot) bei meist weniger Händefreiheit, da man eine Hand meist immer für das Manuskript benötigt, sollte man den Text nicht auswendig können.
  • nicht das Performen eines Textproduktes, sondern dessen Inhalt steht im Vordergrund
  • keine K.O.-Runden (es gibt kein Ausscheiden und somit auch keine direkte Konkurrenz und Frustrationsgefühle)

Interessant empfand ich, dass an diesem Abend es sich vor allem um eine offene Lesebühne handelte, die eben nicht nur aus etablierten Poetry-Slammern (zuweilen) besteht.

 
 
31 
 Januar 
 
2016

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Gedankenschau
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Die BRILLENTRÄGER sind schuld!!

“Papa, in der Schule nehmen wir grad den Hitler durch. Wie konnten die Leute so dumm sein und den wählen?
“Weil er einfache Lösungen versprach!”
“Was heißt das, Papa?”
“Pass auf, das funktioniert so:
Sagen wir, du willst an die Macht. Als erstes brauchst du dazu Wähler. Die müssen einen Grund haben, dich zu wählen. Der einfachste Grund ist: Du machst ihnen Angst vor etwas.”
“Wie funktioniert das, Papa?”
“Du musst ihnen einen Feind geben, den sie hassen und vor dem sie sich fürchten. Sagen wir: Brillenträger.”
“Warum Brillenträger?”
“Wusstest du, dass 65% aller Verbrechen von Brillenträgern begangen werden? Und die Polizei tut nichts dagegen. Im Gegenteil, man fördert die noch!”
“Wahnsinn! Was kann man da dagegen tun, Papa?”
“Und schon bist du reingefallen. Du hast nicht bezweifelt, dass meine Zahlen stimmen. Obwohl ich sie gerade erfunden habe.”
“Äh – wie kann man das auch überprüfen?”
“Damals beim Hitler war das schwer. Heute brauchst du nur ein wenig zu googeln. Oder ein wenig nachdenken. Ganz schlimm sind übrigens die Brillenträger zwischen 20 und 30. Letztens hat einer ein kleines Mädchen ermordet, der hat nur eine Therapie bekommen und die Eltern des Mädchens wurden eingesperrt, weil sie nicht auf sie aufgepasst haben!”
“Das stimmt jetzt wieder nicht, Papa, oder?”
“Nein, das stimmt ganz sicher. Schau mal auf Facebook, da wird das gerade überall geteilt. Glaubst du echt, tausend Leute würden das teilen, wenn es erfunden wäre?”
“Puhhhh. Und was tun wir dagegen?”
“Weiterteilen, demonstrieren, auf die Straße gehen. Diese Brillenträger muss man einsperren, damit wir wieder sicher sind!”
“Darf man das bei uns?”
“Was ist wichtiger? Dass man die Rechte solcher Verbrecher schützt oder dass man das ganze Volk vor ihnen schützt? Wo gehobelt wird, fallen eben Späne”
“Das Volk, oder?”
“Dazu müssen wir dann eben einige Gesetze ändern. Die Polizei muss mehr Macht bekommen, dann sind wir wieder sicher. Wir brauchen eine starke Hand, die uns und unsere Freiheit schützt, verstehst?”
“Ja, das klingt logisch.”
“Siehst du? So funktioniert das. Zuerst einen Sündenbock suchen. Die Gruppe darf nicht zu klein sein, aber auch nicht zu groß. Dann sucht man sich Verbrechen, die Leute aus dieser Gruppe begehen. In jeder Gruppe gibt es immer auch Verbrecher. Wenn man keine findet, erfindet man eben welche und behauptet das so lange, bis alle es glauben. Dann kommt der “Volkszorn”, dem lässt man freien Lauf. Dann gewinnt man eine Wahl und ändert Gesetze. irgendwann ist der Punkt erreicht, wo das Gesetz dich nicht mehr schützt, sondern unterdrückt, aber das hast du jetzt übersehen. Das nennt man dann autoritäre Regierung. Schau dir an, wie das in Deutschland bei den Nazis lief, in der Sowjetunion, in China, etc.”
“Und wie kann man das verhindern?”
“Nachdenken, mein Sohn. Keine Angst davor haben, nicht alles zu glauben. Alles hinterfragen und nachprüfen. Und einfach bei der Hetze nicht mitmachen. Dann sind die Brillenträger auf einmal gar keine Bedrohung mehr.”
“Papa, warum hast du deine Brille nicht auf?”