Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

7 
 Januar 
 
2008

abgelegt in
Freudenzauber | Vertonungen

 

Der einaktige Monolog „Freudenzauber“ stammt ursprünglich aus dem Jahre 1999 im Rahmen eines Schulfestes der Fachschule für Heilpädagogik auf dem Schwarzacher Hof.

Das Stück erfolgt in Anlehnung an den „Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister (Nord-Süd-Verlag).

 



 

In Poseidons Friedensreich
herrscht des Paradieses selige Eintracht,
ein jeder teilet herzlich Freud’ und trägt des andern Leid.

Nur ein bunt schimmernder Fisch,
dem alle Schönheit eigen,
trübt der Freude Wonnemeer mit allzu geiziger Natur.

Prunkvoll schwimmet er mit stolz geschwellter Brust
und eitlem Flossenschlag daher.

Von anderen Fischen umscharend beneidet,
erbeten sich diese eine bunte Schuppe von ihm,
dass ihnen gleichfalls Farbenzauber eigen.

Doch jener wehrt von Eitelkeit beseelt
der schlichten Bitte.

Die Masse schmäht dem bunten Sonderling,
entsagt der Freundschaft festgeknüpftes Band
und schlägt sich in des Meeres Tiefe.
Einsam fristet nun der bunte Fisch sein Dasein.

Doch zu Hilfe eilt dem Schönling
nun der weisen Krake Rat,
dass nur im Beugen seines starren Sinnes,
nur im Verschenken seiner bunten Schuppen
die Gunst der Meeresfische ihm sich gleichfalls neiget.
Der bunte Fisch befolgt den Rat.

Und siehe,
der Fische sonder Zahl, sie kehret wieder
und lohnt den Edelsinn mit Freundschaft.

 
 
28 
 Dezember 
 
2007


 

Nach mehrmaliger Umarbeitung/Glättung liegt nun mein kleines Theaterstück „Die göttliche Audienz“ vor.

Das Theaterstück kann im PDF-Format hier heruntergeladen werden.

 

Zum Inhalt:

Helios, der Sonnengott, hat es wieder einmal vermasselt.
Die dürstenden Rosse seines Sonnenwagens rasteten zu lange an einer Gebirgsquelle.
Dadurch hinkte sein Pferdegespann dem Zeitplan hinterher und Helios konnte innerhalb seines Tagesritts nicht alle Gegenden bescheinen.

Die Folgen waren verheerend: Ernteausfall im Pflanzenreich.
Empört legt der Apfelbaum, Gesandter des Pflanzenreichs, bei Zeus Beschwerde ein und erfleht mehr Sonnenschein.

Indes ist auch der Löwe, Regent der Savannen, missgestimmt:
Durch das Rasten der Sonnenpferde an eben dieser Quelle ward das umliegende Land der prallen Sonne ausgesetzt und rief eine Dürre hervor.
Der Löwe ersehnt sich daher für sein Volk schattiges Gefilde und lindernden Regenguss aus Himmelshöhn.

Widerstreit entflammt.
Zeus muss schlichten, er muss die Parteien besänftigen, will er den Frieden auf Erden wahren.

Wenn da nicht auch der Landsmann mit seinem Anliegen noch wäre…