17 April 2017 |
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In der Phantasie ist alles erlaubt, sofern kein anderer Mensch dadurch zu Schaden kommt und jene Bilder/Wünsche ich nicht zu einer allgemeinen Denkweise postuliere…
28 Januar 2017 |
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Je differenzierter, je feinfühliger und beziehungsreicher wir zu lesen verstehen, desto mehr sehen wir jeden Gedanken und jede Dichtung in ihrer Einmaligkeit, in ihrer Individualität und engen Bedingtheit, und sehen, daß alle Schönheit, aller Reiz gerade auf dieser Individualität und Einmaligkeit beruht und zugleich glauben wir dennoch, immer deutlicher zu sehen, wir alle diese hunderttausend Stimmen der Völker nach demselben Ziele streben, unter anderem Namen dieselben Götter anrufen, dieselben Wünsche träumen, dieselben Leiden leiden.
Aus dem tausendfältigen Gespinste unzähliger Sprachen und Bücher aus mehreren Jahrtausenden blickt in erleuchteten Augenblicken den Leser eine wunderlich erhabene und überwirkliche Chimäre an:
das Angesicht des Menschen, aus tausend widersprechenden Zügen zur Einheit gezaubert.
Dichtung | Hermann Hesse | |
Lesung | Roger Willemsen | |
Bereitstellung | Lyrik & Musik | |
Arrangement | Schönherz & Fleer |
6 Dezember 2016 |
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DICHTUNG | Hermann Hesse | |
LESUNG | Juliane Köhler | |
BEREITSTELLUNG | LYRIK & MUSIK |
Solang du nach dem Glücke jagst,
Bist du nicht reif zum Glücklichsein,
Und wäre alles Liebste dein.
Solang du um Verlornes klagst
Und Ziele hast und rastlos bist,
Weißt Du noch nicht, was Friede ist.
Erst wenn du jedem Wunsch entsagst,
Nicht Ziel mehr noch Begehren kennst,
Das Glück nicht mehr mit Namen nennst,
Dann reicht dir des Geschehens Flut
Nicht mehr ans Herz, und deine Seele ruht.