10 April 2012 |
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DICHTUNG | Theodor Kramer | |
LESUNG | Jürgen Holtz | |
BEREITSTELLUNG | wortlover |
Du warst in allem einer ihrer Besten,
erschrocken fühl ich heut mich dir verwandt,
du schwelgtest gerbe bei den gleichen Festen
und zogst wie ich oft wochenlang durchs Land.
Es füllt dich wie mich der gleiche Ekel
Vor dem Geklügel ohne innern Drang,
vor jedem Wortgekletzel und Gehäkel,
nichts galt dir als der schöne Überschwang.
So zog es dich zu ihnen die, die marschierten,
wer weiß da, wann du auf dem Marsch ins Nichts
gewahr der Zeichen wurdest, die sie zierten?
Du liegst gefällt am Tage des Gerichts.
Ich hätte dich mit eigner Hand erschlagen;
Doch unser keiner hatte die Geduld,
in deiner Sprache dir den Weg zu sagen:
dein Tod ist unsre, ist auch meine Schuld.
Ich setz für dich zu Abend diese Zeilen,
da schrill die Grille ihre Beine reibt,
wie du es liebtest, und der Seim im geilen
Faulbaum im Kreis die schwarzen Käfer treibt.
Daß wir des Tods und Ursprungs nicht vergessen,
wann jeder Brot hat und zum Brot auch Wein,
vom Überschwang zu singen wie besessen,
soll um dich, Bruder, meine Klage sein.
8 April 2012 |
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DICHTUNG | Friedrich Carl Zuckmayer | |
LESUNG | Fritz Stavenhagen | |
BEREITSTELLUNG | wortlover |
Ich weiß, ich werde alles wiedersehn.
Und es wird alles ganz verwandelt sein,
ich werde durch erloschne Städte gehn,
darin kein Stein mehr auf dem andern Stein –
und selbst noch wo die alten Steine stehen,
sind es nicht mehr die altvertrauten Gassen –
Ich weiß, ich werde alles wiedersehen
und nichts mehr finden, was ich einst verlassen.
Der breite Strom wird noch zum Abend gleiten.
Auch wird der Wind noch durch die Weiden gehn,
die unberührt in sinkenden Gezeiten
die stumme Totenwacht am Ufer stehn.
Ein Schatten wird an unsrer Seite schreiten
und tiefste Nacht um unsre Schläfen wehn –
Dann mag erschauernd in den Morgen reiten,
der lebend schon sein eignes Grab gesehn.
Ich weiß, ich werde zögernd wiederkehren,
wenn kein Verlangen mehr die Schritte treibt.
Entseelt ist unsres Herzens Heimbegehren,
und was wir brennend suchten, liegt entleibt.
Leid wird zu Flammen, die sich selbst verzehren,
und nur ein kühler Flug von Asche bleibt –
Bis die Erinnrung über dunklen Meeren
ihr ewig Zeichen in den Himmel schreibt.
19 Juni 2011 |
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Wem das Nachschlagen der Runen zu mühsig erscheint, kann sich auch hier einen flüchtigen Einblick in das Runensystem unserer Vorfahren verschaffen.
Die insgesamt 24 Runen (älteres Futhark) werden in ihrer symbolischen Bedeutung dargestellt und gesanglich durch Wodansmaiden mit entsprechenden Phonemen verlautet.
Zieht man den Mauszeiger über den korrespondierenden Runenstein (unten), so wird mittels Infofenster die Rune näher erklärt.
Dank gilt an dieser Stelle in besonderer Weise dem mittlerweile verstorbenen Walter Zorn für sein ToolTip-Plugin.
Nachtrag (07.05.2016)
Leider konnte ich das JavaScript von Walter Zorn nicht in meinen WordPress-Blog integrieren und baute daher auf das Fußnoten-Plugin Footnotes.
Zur Erläuterung der jeweiligen Runen bewegt man den Mauszeiger über die angefügte Erklärungsziffer.
Zu meinem Bedauern überschreiben benachbarte Erkennungsziffern den Erklärungstext im Hinweisfenster. 🙁
Daran gilt es noch zu arbeiten.
Die Lösung ist ein ToolTip via CSS (19./20.05.2016)!
FehuDie FEHU-Rune
Das Vieh als Symbol des Reichtums und der Macht. |
UruzDie URUZ-Rune
Der Auerochse/das Urrind als Symbol der physischen Kraft, der Gesundheit und des Überlebungswillens. |
ThurisazDie THURISAZ-Rune
Der Dorn/Thors Hammer als Symbol der Kraft, der Tat, der Handlung, aber auch der Gewalt und des Kampfes. |
AnsuzDie ANSUZ-Rune
Der Ase als Symbol der Weisheit, der Inspiration, des Denkens, der geistigen Kreativität und der Offenbarung. |
RaidhoDie RAIDHO-Rune
Der Ritt/der Ritter/das Wagenrad als Symbol der geordneten, kontrollierten Bewegung, des bekannten (eigenen) Rhythmusses und der Wegbestimmung/Wegweisung. |
Kenaz
Die KENAZ-Rune Die Fackel/das Herd-, Opfer- und Schmiedefeuer als Symbol der Kontrolle über das gebändigte Feuer und handwerklichen Kunst. |
Gebo
Die GEBO-Rune Das Geschenk als Symbol der weiterreichenden allnützlichen Gabe. Symbol auch des Opfers und damit Austausch mit den Göttern. |
Wunjo
Die WUNJO-Rune Die Wonne als Symbol des Glücks, des Frohsinnes, des Genusses, der materiellen Zufriedenheit und des Abgesichertseins. |
Hagalaz
Die HAGALAZ-Rune Der Hagel/Kristall als Symbol der Herausforderung, aber auch der Ganzheit. Symbol der Vollendung, des Abschlusses, des Wachstumspotentiales durch vorherige Zerstörung des Alten. |
Nadhiz
Die NADHIZ-Rune Die Not/das Bedürfnis als Symbol harten Schicksalsschlages, des Hinternisses, der Einschränkung und der Blockade, des Bedrängnisses und der fehlenden Harmonie. |
Isa
Die ISA-Rune Das Eis als Symbol des eisernen Willens als auch der Herausforderung. |
Jera
Die JERA-Rune Das (vollendete) Jahr als Symbol der Ernte, der Fülle und des Überflüsses. Ernte als Reichtum der Gemeinschaft. |
Ihwa
Die IHWA-Rune Die Eibe als Symbol der Unsterblichkeit, der Wiedergeburt, der Transformation. |
Perthro
Die PERTHRO-Rune Der Würfelbecher als Symbol der Entscheidung, aber auch des zugeteilten Schicksals. |
Algiz
Die ALGIZ-Rune Die Elche/mächtige Totemtiere als Symbol des Schutzes. |
Sowilo
Die SOWILO-Rune Die Sonne/der Sonnenstrahl als Symbol des Glückes und der Wegweisung. |
Tiwaz
Die TIWAZ-Rune Der Speer des Tyr (der Kriegsgott) als Symbol eines (Himmels-)Pfeilers, des kosmischen Ordnungsprinzips und dem Rechtssystem (Gesetz und Ordnung). |
Berkana
Die BERKANA-Rune Die Birke als Symbol der Geburt und Neubeginn, die nach einem Waldbrand als einer der ersten Bäume sich wieder aus der Asche erhebt. |
Ehwaz
Die EHWAZ-Rune Das Pferd als Symbol des Fortschrittes gegen den Stillstand. |
Mannaz
Die MANNAZ-Rune Der Mensch als Symbol des eigenverantwortlichen Schicksals des Eingebundenseins in soziale Systeme, in ein größeres Ganzes. |
Laguz
Die LAGUZ-Rune Das Wasser/Meer als Symbol der Ausgeglichenheit der Harmonie mit der Schöpfung und dem Fluss des Lebens. |
Ingwaz
Die INGWAZ-Rune Ing (Gott der Fruchtbarkeit) als Symbol der Fruchtbarkeit und der Macht, Leben zu geben. |
Dagaz
Die DAGAZ-Rune Das (Tages-)Licht als Symbol der positiven Energie, des Wachstums, des Fortschritts, der klaren Sicht und des bewußt erlebten Momentes. |
Othala
Die OTHALA-Rune Das eingezäunte Land als Symbol des ererbten Besitzes, der Beständigkeit und der Verzweiflung. |