Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

15 
 Februar 
 
2008


 

Poetry Slam – was ist das?
Freie Textwahl, freier Vortragsstil, keine Requisiten, 6 Minuten das Micro in die Hand gedrückt bekommen. Mehr bedarf’s nicht.

Zufällig hat sich für mich doch noch ein freier Platz bei den Slammern ergeben.

Dank sage ich an dieser Stelle auch Ulf Runge, der mit einem Blogbeitrag mir stückweit diese Text-Darbietungsform schmackhaft gemacht hatte.

Für mich als blutiger Debütant ist die hochkarätige Besetzung schon furchteinflößend.
Mir fehlt die Erfahrung, die Sicherheit, die Routine, eine geschulte, dialektal gereinigte Stimme, …

Probleme gibt es bei mir eventuell auch mit der richtigen Textwahl.

Ist der Text zu niveaulos, zu platt, zu abgedroschen?
Tummelt er sich zu sehr auf Allgemeinschauplätzen?

Oder ist er zu hoch gegriffen, zu stilisiert und -da ich mich bisher immer nur schreibend Texten zugewandt habe- zu sehr auf die Schriftsprache fixiert und eben nicht auf eine Vortragssprache?

Keine Ahnung!
Aber im Prinzip geht es mir nicht um Siege, sondern um die Freude an der Sprache UND dass mir 6 Minuten einmal jemand zuhört 😉

Aber was für das Schachspiel gilt, gilt auch für den Poetry Slam: nur durch Fehler erlangt man Reife und verliert man, so gewinnt man doch -langfristig- an Erfahrung.

In diesem Sinne gibt es keine wirkliche Konkurrenz, sondern nur Mitstreiter, Mitverfechter auf dem Weg zu neuen sprachlichen Möglichkeiten.

 
 

5 Kommentare zu “WordUP! – Poetry Slam in HD”

  1. Janice sagt:

    Lieber Ralph,

    Dann drücke ich dir ganz fest die Daumen, auf dass dir nicht beim Debüt gleich die Knie wegsacken. Immer an eine frühe überraschende Rochade denken, en passant ein müdes Lächeln an den Vorredner und los geht es …

    Und wer in der Schlacht nicht siegt, hat den Krieg längst nicht verloren ..

    Ach, was Flosskeln 🙂 Dabei nur sagen will, Kopf hoch, gerade stehen, lächeln und durch!

    Janice

    Danke auch dir 😉
    Schöner Vergleich übrigens zum Schachspiel. Vielleicht komme ich doch ins Endspiel 😉

    Auf die Körperhaltung werde ich auf jeden Fall achten und vor allem: langsam reden, hypnotisch langsam reden und suggestiv Beifall-Apelle ans Unterbewusstsein entsenden…

  2. Mamü sagt:

    Ja, dann wünsche ich dir doch viel Spaß bei deinem ersten Poetry Slam. Mutig, mutig.
    Und viel Glück, auch wenn es dir nicht ums Gewinnen geht. Glück ist immer gut. Dafür, dass die Textauswahl gut ankommt, dafür, dass du dich nicht verhaspelst, dafür, dass das Publikum lieb zu dir ist… usw.
    Bin schon sehr gespannt, was du danach zu berichten hast. 🙂

    Liebe Grüße,
    Martina

    Danke 🙂
    Es wird -wie bei Ulf auch- bestimmt eine ganz neue Erfahrung sein.
    Es klingt paradox, aber ich freue mich jetzt schon wie eine schwangere Frau auf die Geburt.

    Liebe Grüße,
    Ralph

  3. Bjoern sagt:

    Viel Spaß! Hier mein Tip: Die Leute lachen, wenn Du es selbst witzig findest. Also: vorher einen Sekt!

    Danke, Björn, für den Tipp.
    Da ich von Natur aus aber eher einen trockenen Humor habe, sollte ich mir einen trockenen Sekt genehmigen 😉

  4. Karsten sagt:

    Dann hoffe ich mal, es war irgendwie gut für Dich gestern (?). Aber dass der Daniel Wagner, den Du hier verlinkst, ein anderer ist, als der mit dem Du Dir gestern die Bühne geteilt hast, dürfte jetzt klar sein, oder?

    Grüße von Grohacke

    Hallo Karsten,

    vielen Dank für deinen Kommentar und die aufbauenden Worte.
    Ehrlich gesagt, hatte ich mir vieles anders vorgestellt 😉

    Nunja, trotzdem bin ich (ungelogen!) dankbar für diese sehr wertvolle Erfahrung und den gelauschten geistreichen Wortspielen der anderen Slammer.

    LG,
    Ralph

    P.S.: Die Verwechslung von Daniel Wagner habe ich korrigiert. Danke für den Hinweis.

  5. Ulf Runge sagt:

    Lieber Ralph,

    jetzt komme ich doch ein bisserl zu spät, um Dir viel Glück zu wünschen. Schade.
    Aber klasse, dass Du noch einen Platz bekommen hast.
    Dass Du es gewagt hast. Gratulation.
    Du bist Sieger gegen Deinen inneren Schweinehund.
    Ich lese ein bisschen heraus, dass Du nicht ganz zufrieden warst mit Dir selbst. Na, dass ist gut so.
    Wäre doch schlimm, wenn Du gleich so gut wie Grohacke oder Daniel Wagner wärst. Einfach so.
    Nein, wie überall im Leben gehört Sichauseinandersetzen, Arbeiten dazu.
    Der Anfang ist gemacht.
    (Und übrigens: Grohacke hat bei mir noch nie kommentiert. Aber er weiß ja auch nicht, dass ich seine deutsch-französiche Flugnummer einfach riesig finde…)

    Liebe Grüße,
    Ulf

    Lieber Ulf,
    deine Worte freuen mich (danke!) und man wird sich bestimmt auch einmal auf einem Slam persönlich treffen 🙂
    Du liegst richtig in der Annahme, dass ich ein wenig geknickt war.
    Aber über Punkte, die sich (bestimmt) noch verbessern lassen und durchaus noch ausbaufähig sind.
    Bei meinem ersten Schwimmunterricht hatte ich damals ja auch Wasser geschluckt.
    Das gehört dazu.

    Thema: Grohacke.
    Wohl wahr, sein “Fliegergedicht” finde ich auch echt klasse, sodass ich versucht war, es auch meiner Mutter vorzuspielen, die gleichfalls davon entzückt war. Karsten Grohacke überzeugt also auch über die Generationen hinweg.
    Nicht nur Karsten Grohacke, sondern auch Sebastian 23, waren an diesem Abend durchaus “Small-Talk-fähig”.
    Und das gefällt mir, dass selbst Leute, die schon beim WDR Poetry Slam aufgetreten sind, sich nicht zu gut sind, Unterhaltung mit dem “Fußvolk” zu pflegen.
    Sie machten auf mich beide einen sehr umgänglichen Eindruck.
    Und so sollte es auch sein…

    Liebe Grüße,
    Ralph

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