31 Juli 2011 | |
Es war ein König in Thule
Gar treu bis an das Grab,
Dem sterbend seine Buhle
Einen goldnen Becher gab.
Es ging ihm nichts darüber,
Er leert‘ ihn jeden Schmaus;
Die Augen gingen ihm über,
Sooft er trank daraus.
Und als er kam zu sterben,
Zählt‘ er seine Städt‘ im Reich,
Gönnt‘ alles seinem Erben,
Den Becher nicht zugleich.
Er saß beim Königsmahle,
Die Ritter um ihn her,
Auf hohem Vätersaale,
Dort auf dem Schloß am Meer.
Dort stand der alte Zecher,
Trank letzte Lebensglut,
Und warf den heil’gen Becher
Hinunter in die Flut.
Er sah ihn stürzen, trinken
Und sinken tief in’s Meer.
Die Augen täten ihm sinken;
Trank nie einen Tropfen mehr.
1 Kommentare zu “Der König in Thule”
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kennst du die Vertonung von Faun? http://www.youtube.com/watch?v=kDwfCNVZ_84
ist natürlich keine gute Aufnahme – aber ich finde das Stück so traumhaft. heute zum ersten Mal gehört und dann zufällig noch das entsprechende Gedicht bei dir gefunden 🙂