22 April 2019 | |
Unsere Moderatorin Paula P’Cay traf den Theologen, Psychoanalytiker und Schriftsteller Eugen Drewermann in seiner Wahlheimat, der katholischen Hochburg Paderborn. Der mittlerweile 78-jährige spricht über die bürgerliche Selbstverständlichkeit anzunehmen, man habe Reichtum qua Geburt verdient, und über das Feigenblatt Menschenrechte, die in vielen Ländern (z.B. Libyen) mit Füßen getreten werden.
Ziel des Kapitalismus sei, die Menschen in Schuldknechtschaft zu treiben, um von ihrer Arbeitsleistung günstig profitieren zu können. Wenn Spekulanten mit Nahrungsmittelpreisen Milliarden verdienen, und durch die in die Höhe getriebenen Preise Millionen Menschen vom Hunger bedroht sind, steht es für Drewermann außer Frage, dass dieses Wirtschaftssystem krank ist.
22 Millionen Kriegstote seit dem zweiten Weltkrieg, vor allem in Auseinandersetzungen, die von westlichen Mächten begonnen wurden, werden in der öffentlichen Diskussion kaum jemals erwähnt. Während man die 3000 Verkehrstoten pro Jahr in Deutschland unkommentiert annimmt, wird bei jedem der relativ wenigen Terrortoten von den Verantwortlichen und den Medien nach mehr Überwachung gerufen und oft übertriebener Aktionismus betrieben.
Für Drewermann ist jeder einzelne für die Handlungen, die er im Laufe seines Lebens setzt, verantwortlich. Nur beim Einzelnen könne Veränderung beginnen, um das Ruder für die Menschheit noch herumzureißen.Quelle: YouTube
24 Juli 2018 | |
Für mich ein weiser und zugleich sehr demütiger Mann mit einer klaren, stringenten Botschaft.
Fern jeglicher Selbstverherrlichung spricht er getragen von einer sanftmütiger Ruhe seine Gedanken zum Erreichen des inneren Friedens aus.
- Die Kirche sollte ein Ort sein, der die Menschen leben lässt.
- In dem Moment, wo ich begriffen habe, was es heißt, persönlich glücklicher zu werden, weiß ich auch, dass eine ganze Reihe von Auseinandersetzungen mit der Kirche unvermeidbar sind.
Wenn mich etwas wirklich ärgert, so dass es sich lohnt zu ärgern, so werde ich es mit Strategie und System bekämpfen. Dann werde ich nicht unter die Decke gehen. „Die schreibende Feder kann [hierbei] als Kanalisierung der (Aggressions-)Triebe dienen.“ (sinngemäß) - Der Zölibat ist eine Form der Unterdrückung.
Einst wird die Kirche aufhören, in Fragen der Sexualität den Menschen reinzureden. - Die Fähigkeit, andere Menschen glücklich zu machen, hängt weder von der Kirche ab, noch von einer bürgerlichen Ordnung. Es hängt von nichts ab, außer von Art des Umgangs miteinander.
- Jeder sollte mit seiner Gabe zum Glück anderer Menschen beitragen. (meine Interpretation)
- Ich möchte Manches leben von dem, was im Neuen Testament steht und ich sehe, wenn man’s versucht, vieles besser begreift.
- Jeder nennt sich Christ, der getauft ist als einsolcher, aber warum soll man sich nur so nennen, statt zu versuchen, auch ein bisschen davon zu tun.
- In jedem Menschen lebt etwas, das unbedingt verdient, ans Licht zu kommen.
- Jesus hat niemals leiden wollen, er wollte die Menschen durch seine Botschaft glücklich machen. Diese Botschaft war sehr leicht, sie war sehr befreiend, sie war offen und menschlich.
Dafür wurde er hingerichtet. Seine Botschschaft galt als Verführung, das galt als was sehr Schlimmes.
Er musste seine Verurteilung in Kauf nehmen. Er hat den Menschen gezeigt, dass es sich nicht lohnt aus Angst vor etwas wegzulaufen. - Es ist unheimlich schwer, die einfachsten Dinge zu tun.