Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

20 
 August 
 
2016

abgelegt in
Heyse, Paul

 

Waldesnacht, du wunderkühle,
Die ich tausend Male grüß’,
Nach dem lauten Weltgewühle,
O wie ist dein Rauschen süß!
Träumerisch die müden Glieder
Berg’ ich weich ins Moos,
Und mir ist, als würd’ ich wieder
All der irren Qualen los.

Fernes Flötenlied, vertöne,
Das ein weites Sehnen rührt,
Die Gedanken in die schöne,
Ach! missgönnte Ferne führt.
Laß die Waldesnacht mich wiegen,
Stillen jede Pein!
Und ein seliges Genügen
Saug’ ich mit den Düften ein.

In den heimlich engen Kreisen,
Wird dir wohl, du wildes Herz,
Und ein Friede schwebt mit leisen
Flügelschlägen niederwärts.
Singet, holde Vögellieder,
Mich in Schlummer sacht!
Irre Qualen, löst euch wieder;
Wildes Herz, nun gute Nacht!

 

Textdichter Paul Heyse
Lesung Gedichtvortrag

 
 
18 
 Januar 
 
2016


 

 

Text Paul Heyse
Komponist Johannes Brahms


 
Waldesnacht, du wunderkühle,
Die ich tausend Male grüß’,
Nach dem lauten Weltgewühle,
O wie ist dein Rauschen süß!
Träumerisch die müden Glieder
Berg’ ich weich ins Moos,
Und mir ist, als würd’ ich wieder
All der irren Qualen los.

Fernes Flötenlied, vertöne,
Das ein weites Sehnen rührt,
Die Gedanken in die schöne,
Ach! missgönnte Ferne führt.
Laß die Waldesnacht mich wiegen,
Stillen jede Pein!
Und ein seliges Genügen
Saug’ ich mit den Düften ein.

In den heimlich engen Kreisen,
Wird dir wohl, du wildes Herz,
Und ein Friede schwebt mit leisen
Flügelschlägen niederwärts.
Singet, holde Vögellieder,
Mich in Schlummer sacht!
Irre Qualen, löst euch wieder;
Wildes Herz, nun gute Nacht!