Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

12 
 Februar 
 
2018


 

Nach ihrer Scheidung von Frédérique Forster, einem Banker aus gutem Haus, möchte Sonia nur eines: einen Alptraum vergessen und ihren Seelenfrieden wiederfinden. Doch zunächst kommt es noch schlimmer: Nach einem unfreiwilligen LSD-Trip in einer Diskothek verrutscht ihr auch noch die Wirklichkeit. Sonia kann auf einmal Geräusche sehen, Farben fühlen, Formen schmecken. Tief verstört beschließt sie, für eine Weile aus der Stadt zu verschwinden. In Val Grisch im Unterengadin steht ein kurioses Wellness-Hotel vor der Neueröffnung, und so undurchsichtig seine finanziellen Voraussetzungen auch erscheinen: Die junge Besitzerin ist Sonia sympathisch und muss sie nicht lange überreden, dort ihren Beruf als Physiotherapeutin wieder aufzunehmen. So landet Sonia in einem Dorf, das dem Tourismus bislang verschlossen blieb – und dies auch bleiben möchte. Doch bis sie das begreift, müssen sich Dinge ereignen, die auf Anhieb keinen Sinn ergeben. Erst als sie auf eine alte Engadiner Sage stößt, ist sie in der Lage, die Zeichen zu deuten – und für sich und ihre nächste Umgebung das Schlimmste zu befürchten.

Quelle: Diogenes-Verlag

Martin Suter, der Antipod der Kontinentaldrift, der Angliederer ans (Hand-)Festland konsistenter Handlungen.

Wie immer erschafft er zunächst abgegrenzte kleine Handlungsinseln im endlosen Meer der Bedeutungen, um sie zu immer größer werdender Landmasse (Masse auch im physikalischen Sinne → Erdung) zusammenzuballen, wie Gewitterwolken, die sich dann in einem grellen Blitz der Erkenntnis entladen.

Diese Handlungsinseln folgen der Puzzlestrategie.
In Anlehnung an den Quicksort-Algorithmus [1]
Quicksort-Algorithmus
werden tausende von Puzzleteilchen zunächst nach einem bestimmten Kriterium durch den Leser “geistig vorsortiert”, z.B. mit Hilfe der “Farbe”: Himmel (hellblau), See (tiefblau), Wiesen (zartgrün), Wälder (dunkelgrün), Berge (grau), …, diese dann zu größer werdenden Fragmenten zusammengefügt bis das Gesamtbild steht, meist als Happy-End schön eingerahmt über dem Haupt des Lesers schwebend.

Fußnoten[+]

 
 

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