Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

9 
 April 
 
2012

Schlagwörter

0

 

Wenn der silberne Mond durch die Gesträuche blinkt
Und sein schlummerndes Licht über den Rasen geusst,
Und die Nachtigall flötet,
Wandl ich traurig von Busch zu Busch.

Selig preis ich dich dann, flötende Nachtigall,
Weil dein Weibchen mit dir wohnet in einem Nest,
Ihrem singenden Gatten
Tausend trauliche Küsse gibt.

Überschattet von Laub, girret ein Taubenpaar
Sein Entzücken mir vor; aber ich wende mich,
Suche dunklere Schatten,
Und die einsame Träne rinnt.

Wann, o lächelndes Bild, welches wie Morgenrot
Durch die Seele mir strahlt, find ich auf Erden dich?
Und die einsame Träne
Bebt mir heißer die Wang herab!

 

Textdichter Ludwig Hölty
Lesung Jürgen Holtz
Bereitstellung wortlover