Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

16 
 Juli 
 
2012

abgelegt in
Briefe | Gedankenschau

 

vielen Dank für Ihre Teilnahme am 9. Marburger Kurzdramenwettbewerb.
Leider wurde Ihr Text, bzw. Ihre Texte nicht von der Jury ausgewählt.

Dies ist nicht weiter schlimm.
Aber leider gelten in diesem Kurzdramenwettbewerb die gleichen Bedingungen wie bei einer Online-Schach-Blitzpartie.
Man spielt die Partie, verliert sie und weiß letztendlich nicht wieso.
Es geht beim Schach nicht primär ums Gewinnen, sondern um die Analyse einer Verlustpartie, um richtungsweisend seinen Spielstil nachhaltig zu verbessern.
Nur so lernt man.

Mir erscheint es schon logisch, dass unter zeitökonomischen und personalwirtschaftlichen Gesichtspunkten die eingesandten Texten nicht einem tiefgründigen Lektorat unterzogen werden können. Doch wäre es für kommende Wettbewerbe vielleicht möglich, eine Art Bewertungsraster an den Autor zurückzusenden, das für die Jury gleichfalls als Textauswahl-Instrument dient?

Beispiel:

Vorgegebener Zeitrahmen des Dramas erfüllt: o Ja o Nein
Bühnentechnische Umsetzung möglich: o Ja o Nein
Gegenwartsbezug: o Ja o Nein
Ädaquat gewählte Sprache: o Ja o Nein

Dieses Vier-Punkte-Raster (mittels Worddokument erstellt und via Antwortbutton an den Autor zurückgesandt) würde eigenlich schon reichen, um dem Autor eine Groborientierung zu geben.
Dies setzt natürlich eine gewisse Zeitinvestition voraus, die aber vielleicht “nur” ein Zehntel der Zeit darstellt, die der Autor selbst in sein Werk investiert hat.
Und wie gesagt, dieses Raster kann auch von der Jury als Entscheidungshilfe herangezogen.

Ich würde mich freuen, wenn Sie sich ab Januar 2013 wieder mit einem Text bewerben und wünsche Ihnen bis dahin eine angenehme Zeit.

Gerne!
Wenn ich aber nur wüsste, wo ich an mir arbeiten müsste, um meinen Schreib- und Ihren Leseaufwand effizienter zu gestalten.

Freundliche Grüße

 
 
24 
 Februar 
 
2012

abgelegt in
Briefe | Gedankenschau

 

Aber letztlich legitimiert doch gerade die Christenlehre, sich die “Erde untertan zu machen”, was in unserem letzten Gespräch wunderbar -im wahrsten Sinne des Wortes- mit der gewendeten Ackerscholle (“Umbrechen” / Begünstigung der Bodenerosion) veranschauchlicht werden könnte mittels des Bildes der Feldbestellung:

  • Umwälzung (Umkrempelung ökologischer Tatsachen)
  • Durchkneten der Bodenaggregate (Vermischung subjektiv-verfärbter Meinungen zu einem “Einheitsbrei”)
  • Erosion (Abtragung eines ethischen Wertesystems)

Wo führt das hin? Hätten wir doch auf den Bäumen bleiben sollen?

Im Pantheismus wäre diese “Vergewaltigung” der Mutter Erde vielleicht undenkbar.
Ich darf aus einem “Theaterstück” von mir zitieren (metrische Unebenheiten bitte tolerieren):

Der Mensch, er presst aus meinem Schoß
der immer reichen Gabenfülle
mit unnachgieb’gem Würgegriff
die reichen Ernten
und füllt damit die Scheunen der Zufriedenheit.

Im Pantheismus, in der Beseelung aller Natur und Aufbau eines “Ehrfurchtsgefühls” zur derselben (emotionale Bindung, “Patenschaft”) sehe ich eine ökologische Chance, nicht in einer Offenbarungsreligion (Judentum, Islam, Christentum), die sich vielleicht (?) um die diesseitige
(Um-)Welt weniger kümmert, vertröstet sie doch auf eine durch Gott erneuerte/erneuernde Welt oder dem bereits Vorhandensein einer jenseits harmonischen.

Offenbarungsreligionen wurden schon zu oft für den menschlichen Egoismus instrumentalisiert, als Sedierung des ökologischen Gewissens.

 
 
15 
 September 
 
2011

abgelegt in
Briefe | Gedankenschau

 

Mit dem Begriff “Frau” meint die Öffentlichkeit jene 98% der weiblichen Bevölkerung, an denen ich eh nicht interessiert bin und in den letzten zwei Lebensjahrzehnten mir suggestiv einredete bzw. medial instruiert einreden ließ, ich wäre an jenen interessiert.
Meine Definition indessen der verbliebenen 2% “Frau” unterliegt einem Kategorienschema, das sich nicht am äußerlichen Erscheinungsbild verschwendet, von Schönheit langweilen lässt und tiefer dringt, tiefer als ein Senkblei je erforscht (Shakespeare).
Ich würde es mit “weiblicher Anmut” überzeichnen, aber das versteht wiederum keiner und ich bin es leid geworden, Mühe aufzuwenden, um in diesem Punkt verstanden zu werden.