Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

26 
 August 
 
2008


 

Schlunz Vegan

Bildquelle: Schlunz Vegan

Die Steinzeit ist vorbei.
Das Mittelalter auch. Jedenfalls glauben das viele…

Doch sie sind Gegenwart.
Steinzeit und Mittelalter haben sich im Hightechkostüm bis in dieses Jahrtausend geschlichen und sie spiegeln sich in unserer Ernährung wider.

Zitat: Schlunz-Vegan

 

 
Ein Blog, der mich in ethischer Betrachtung überzeugt und in künstlerisch grafischer Hinsicht staunend lässt wie ein Kind.

Ein kleiner Klick für dich, ein großer Schritt Richtung Vernunfthandeln.

 
 

6 Kommentare zu “Die Seite von Schlunz Vegan”

  1. Bjoern sagt:

    Das ist ja eine schöne Sache – war selbst früher Vegetarier, und habe mich auch ein Jahr vegan ernährt – aber ist der Mann nicht ein wenig überpädagogisch? Bei zuviel Sendungsbewusstsein klingelt bei mir immer eine Alarmglocke.

    Hmm, überpädagogisch?
    Es gibt weitaus militantere “Exemplare” der Gattung “Veganer” 😉
    Ich denke, er zeigt nur auf, was die Medien durch vereinzelte Reportagen über Tiertransport oder Tierhaltung eh schon berichtet haben.
    Im Prinzip also absolut nichts Neues, Aufgewärmtes in Mikrowellen-Manier.
    Ein einziges Deja-Vu.

    Die Entscheidung liegt eh bei jedem selbst, denn Veganismus zu betreiben aus Gefälligkeit zu irgendwelcher Doktrin ist ein ganzer Blödsinn und grenzt an Wahnvorstellung.
    Man sollte Veganismus nach Reflektion aus Überzeugung praktizieren oder es am besten ganz sein lassen, um andere durch sein inkonsequentes Verhalten nicht zu verunsichern.

    Mit Sendungsbewusstsein hat das sicherlich auch nichts zu tun, er scheint nur kein Freund von Kuschelpädagogik im laissez-faire-Stil zu sein, sondern zieht scharfe Konturen von “Realitätsausschnitten”, die in der Öffentlichkeit oft verschwommen (kontrast-arm) dargestellt werden.

    Sicherlich rückt man sich bei diesem Vorhaben immer ins Licht eines nach Aufmerksamkeit heischenden Revoluzzers, den man durch Belächelung und Diffamierung denunzieren und mundtot machen möchte.

    Aber es geht ja nicht um die Person “Schlunz”, sondern um die Sache an sich, genauso wenig es damals um Martin Luther ging, sondern um die 95 Thesen, in der er zurecht Missstände in der Praktizierung katholischen Glaubens anprangerte.
    Auch er wurde als Sektierer mit Sendungsbewusstsein dargestellt, nur weil er gesellschaftliche/kirchiche Realitäten (z.B. Ablasshandel) aufzeigte.
    Nicht mehr und nicht weniger.

  2. Mamü sagt:

    Lieber Ralph,

    ich finde das Bild ist gut gemacht. Habe mich auch auf der Seite umgesehen und bin beeindruckt, wenn man so etwas kann.

    Überzeugen, Veganer zu werden, könnte mich dieses Bild aber nicht. Was das betrifft, fühle ich mich damit absolut nicht angesprochen. Aber da ist ja auch jeder Mensch anders. Es ist wie bei Texten, der eine fühlt sich angesprochen, der andere nicht.

    Ich stehe nicht so auf erhobene Zeigefinger, mag lieber positive Motivation. Aber das Aufzeigen von Missständen finde ich völlig in Ordnung. Augen verschließen, hilft ja auch nicht.

    Aber als Künstler… super.

    Liebe Grüße,
    Martina

    Liebe Martina,

    Aber das Aufzeigen von Missständen finde ich völlig in Ordnung. Augen verschließen, hilft ja auch nicht.

    Der Meinung bin ich auch.
    Ich halte auch sehr viel von aktivem Vorleben, nach dem Motto: “Rede nur, wenn man dich fragt, aber lebe so, dass man dich fragt”.

    Im Netz lässt sich das “Vorleben” allerdings schlecht realisieren.
    Dort reduziert sich eben alles auf den blanken Buchstaben, sodass man zu “schriftlichen” Maßnahmen greifen muss, die vielleicht für Außenstehende bedrohlich wirken, zu “missionarisch”, was vielleicht aber in einer derart direkten Form nicht gemeint war, sondern lediglich als Denkanstoß.

    Liebe Grüße,
    Ralph

  3. Schlunz sagt:

    Hallo Ralph!

    Vielen Dank für den Beitrag! ;o)

    @Björn:
    Überpädagogisch? *g*
    Bei zuviel Sendungsbewusstsein klingelt auch bei mir immer eine Alarmglocke.
    Dann schaue ich, was man mir da “verkaufen” will.
    Allerdings sollte Ethik immer gratis sein und so wirst Du bei mir nichts finden, was das Schrillen von Alarmglocken rechtfertigt.

    @Martina:
    Du hast geschrieben: “Ich finde das Bild ist gut gemacht. […] Überzeugen, Veganer zu werden, könnte mich dieses Bild aber nicht.”

    Wär ja toll, wenn ein einziges Bild dazu taugen würde, Menschen zu überzeugen. ;o)
    Mit dem “Gesamtpaket” (Texte und Comics, die auch im Magazin des VEBU gedruckt werden) habe ich es allerdings geschafft, viele Menschen zum Veganismus zu bewegen.
    Es liegt nicht in meiner Hand, ob die Menschen meine Arbeit überfliegen oder sich mit der Thematik wirklich auseinandersetzen, reflektieren und schließlich handeln.
    Ich wünsche mir auf jeden Fall mehr Leute, die den Zeigefinger erheben, statt sich schweigend an Vermeidbarem zu beteiligen.

    Wie Ralph schrieb:
    >“Rede nur, wenn man dich fragt, aber lebe so, dass man dich fragt”.
    Im Netz lässt sich das “Vorleben” allerdings schlecht realisieren.<

    Es deshalb nicht zu nutzen, wo doch fast jeder Mensch online gehen kann, wäre fatal und solange Menschen meinen Sarkasmus ertragen und über ihn reflektieren, werde ich weitermachen. ;o)

    LG, Schlunz

    Hallo Schlunz,

    […] solange Menschen meinen Sarkasmus ertragen und über ihn reflektieren, werde ich weitermachen.

    Ich bitte darum! 🙂

    LG,
    Ralph

  4. Schlunz sagt:

    Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Freunden der Dichtkunst eins meiner Werke zum Thema “Fleisch” offerieren:

    Annegret

    Die Annegret hat ein Gerät, mit dem man tote Schweine brät.
    Doch weil das Ding so krank ausschaut, hat sie’s auch gleich im Schrank verstaut.
    Da sitzt sie nun und sagt sich leise: Rohe Schweine schmecken scheisse!
    Geht los, kauft sich nen grossen Topf und kocht darin nen Schweinekopf.
    Das Hirn quillt raus, die Augen auch, und schwimmen zwischen Speck und Lauch.
    Das Ganze drei mal umgerührt, danach wird dann der Kopf tranchiert.
    So steht sie vor mir mit ner Säge, in meinem Magen dreht sich’s rege, sägt und schnippelt an dem Schädel…völlig weich, das arme Mädel.
    Die Ohren gibts beim Bäcker auch, mit Zucker, ohne Speck und Lauch.
    Doch Nase, Backen und die Augen, tun nich mal was als Kuchen taugen.
    Sie sticht ganz tief, es spritzt das Blut “Das Ding is ja noch gar nich gut!”
    Das Kochen dauert seine Zeit, doch Hunger macht sich in ihr breit. Da fällt ihr ein, dass son Gerät, zum braten ja im Schrank noch steht.
    Sie holt es raus, obwohl ihr graut, dass dieses Ding voll krank ausschaut.
    Das abgetrennte Einerlei, die Zunge und den ganzen Brei, legt sie nun auf das Bratgerät, so wie`s in Mutters Kochbuch steht.
    Der Schädel grinst mich wässrig an, ob sowas nasses braten kann?
    Das Ding fängt furchtbar an zu zischen, doch Annegret, die steht inzwischen tief versunken überm Topf und sucht die Augen von dem Kopf.
    So habe ich nun schnell kapiert, dass dieser Kopf bald explodiert, mache mich ganz flink vom Acker, sag noch: “Anne, halt Dich wacker!”
    Schliesse hinter mir die Tür und frag mich: Was kann ich dafür?

    (Schlunz 1999)

    Hallo Schlunz,

    vielen Dank für dieses Gedicht (im jambischen Versmaß) 🙂
    Es liest sich sehr amüsant, könnte allerdings auch von einem Carnivoren stammen.
    Vielleicht sollte man die Intension und Adressatenorientierung in einer Überschrift durchschimmern lassen?
    Gerne würde ich dich -ungelogen und ernstgemeint- als Gastautor (Kategorie: “Gastautoren”) auf meinem BLOG erwähnen und dieses Gedicht dort auflisten.
    Ich bräuchte dafür allerdings noch deine Zustimmung.

    LG,
    Ralph

  5. Schlunz sagt:

    Hi Ralph!

    Sorry für die späte Antwort… Hab viel um die Ohren.
    Klar hast Du meine Zustimmung. ;o)

    LG, Schlunz

    Kein Problem, habe ich jetzt nachgeholt 😉

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