Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

13 
 Januar 
 
2024

abgelegt in
Tage in Weimar

 

Die Axt des Kairos (1999)

Wuchtig rankt sich
wie ein dunkler Eichenstamm
mannigfach verästelt
so manches Problem empor,
in die hohen Himmel
zweifelnder Schau…

Schaud’re nicht,
mein Freund!
Ergreife kühnen Mutes
selbst die Axt.

Wohl kann
die erste Kerbe
weise ich Dir vorschlagen,
doch die Entscheidung…

…kannst letztlich
du nur fällen!

Gewiss…

 
 
13 
 Januar 
 

abgelegt in
Kunstgeschichte

 
 
 
13 
 Januar 
 


 

Marianne, das „süße Wiener Mädel“, läuft ihrer Verlobung mit dem biederen Fleischhauer Oskar davon, der sein Geschäft neben der Puppenklinik ihres Vaters im achten Bezirk in Wien hat. Sie bekommt ein Kind von Alfred, der ein Schuft und Hallodri ist, und sie werden todunglücklich im Wiener achtzehnten Bezirk. Alfred gibt das Kind zu seiner Großmutter, die mit Alfreds Mutter in der schönen frischen Luft der Wachau an der Donau wohnt.

Die Trafikantin Valerie, die ihr Geschäft ebenfalls in der Straße der Puppenklinik hat, hat ihren ehemaligen Geliebten Alfred an die junge Marianne verloren und tröstet sich nun mit dem deutschen Jurastudenten Erich, mit dem sich das Deutschland Adolf Hitlers so grotesk wie energisch ankündigt. Ihm gegenüber steht der Rittmeister, eine Stellvertreterfigur des alten Österreich-Ungarn.

In Not und Elend vollzieht Marianne einen sozialen Abstieg, der sie zuletzt über Vermittlung von Alfreds Kumpan Hierlinger und einer Baronin „mit Verbindungen“ als erotische Tänzerin in ein Halbwelt-Varieté führt. Der Zauberkönig, der hartherzige Vater Mariannes, muss sein verstoßenes Kind im Nachtlokal „Maxim“ als nackte allegorische Figur bei „lebenden Bildern“ wiedererkennen. „Der Mister“, ein aus Amerika heimgekehrter Wiener mit heurigenseliger, verkitschter Heimatliebe, der mit Geld nur so um sich wirft, versucht Marianne als Prostituierte zu kaufen, was sie ablehnt. Die Abweisung macht den „Mister“ wütend, er sorgt dafür, dass sie ins Gefängnis kommt, da sie ihn angeblich bestehlen wollte.

Marianne wird schließlich doch noch vom Fleischhauer Oskar geheiratet, weil das störende Kind gestorben ist, nachdem Alfreds Großmutter den Jungen absichtlich kaltem Wetter ausgesetzt hat, in der Hoffnung, dass er eine tödliche Lungenentzündung bekommt. Während Marianne von Oskar geküsst wird, spielt die Großmutter ungerührt auf ihrer Zither „Geschichten aus dem Wienerwald“ von Johann Strauss.

Nicht die Wendung zum Guten wird am Ende markiert, sondern die Fortsetzung trostloser Brutalitäten besiegelt.

Quelle: WikiPedia