Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

28 
 Oktober 
 
1998

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Reimgedichte | Vertonungen
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Schauer
ummantelt mit düsterem Schein
meines Herzen’s duftenden Sonnengarten,
verwandelt die Pflänzchen in Stein,
die einst sprießlich zarten.

Rauher
Wind umspinnt ihn flatternd
mit totgebärender Kält’
und sinnt ergatternd
das Zepter dieses Leichenfeld’.

Die treuen Musengeister flohen,
die totgeglaubten Sorgengeister drohen,
das schmerzend’ Herz mir zu zerfleischen,

der stumme Schrei der Seel’ verhallt
mit matter Kehl’ und faustgeballt,
wehr’ ich dem innwendigen Höllenkreischen.

Denn dein wärmespendender Sonnenblick
deines Antlitzes blumiges Geschmück
bescheret mir, fürwahr, das höchste Erdenglück.

Doch ich erstarr’ im nachtumhangenen Totengrau
und deiner blühender Lippen süßer Morgentau
kos’ ich mit dürrem Mundessaum
und frevle dadurch diesem dargereichten Blütentraum.

 
 

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