6 September 2012 |
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Müd steigt der Morgen aus dem Feld
und legt gedämpfte Sonne übers Land.
Da fällt und sinkt Natur, bestellt
von so unendlich sanft gehaltner Hand.
Und diese ewig kreisende Gebärde,
aus einem fernen Himmel, der geahnt
ist, in Seelen dieser Erde
zum stillen Innehalten mahnt.
Es ist, als wenn aus einer Ferne,
ganz ungefähr und tief,
jenseits aller Sterne,
uns lautlos eine Stimme rief.
„kreisende Gebärde“, „fernen Himmel“
Eine gelungene Interpretation von Rilkes Gedicht „Herbst“:
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Textdichter | Holger Jürges | |
Lesung | Holger Jürges | |
Bereitstellung | wortlover |