Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

18 
 Juni 
 
2016

abgelegt in
Gedankenschau

 

Ich liebe die Frauen auf eine Art, die sie nicht verstehen und wohl nie verstehen werden.

Ich liebe Frauen nicht im herkömmlichen Sinne, sondern im be-sonderen Sinne, nicht unter körperlich-motiviertem, sondern unter geistig-ästhetischem Aspekt, als Gestaltungsprinzip, das “den schönen Gedanken der Schöpfung noch einmal denkt” (Klopstock).


Zürcher See
Aufnahme vom 24.04.2006
 



Schön ist, Mutter Natur, deiner Erfindung Pracht
Auf die Fluren verstreut, schöner ein froh Gesicht,
Das den großen Gedanken
Deiner Schöpfung noch einmal denkt.

Komm, und lehre mein Lied jugendlich heiter seyn,
Süße Freude, wie du! gleich dem beseelteren
Schnellen Jauchzen des Jünglings,
Sanft, der fühlenden Fanny gleich.

Jetz empfing uns die Au in die beschattenden
kühlen Arme des Walds, welcher die Insel krönt;
Da, da kamest du, Freude!
Volles Maßes auf uns herab!

Göttin Freude! du selbst! Dich, wir empfanden Dich!
Ja, du warest es selbst, Schwester der Menschlichkeit,
Deiner Unschuld Gespielin,
die sich über uns ganz ergoß.

Süß ist, fröhlicher Lenz, deiner Begeistrung Hauch,
Wenn die Flur dich gebiert, wenn sich dein Odem sanft
in der Jünglinge Herzen,
und die Herzen der Mädchen gießt.

Ach, du machst das Gefühl siegend, es steigt durch dich
jede blühende Brust schöner, und bebender,
lauter redet der Liebe
nun entzauberter Mund durch dich!

 
 

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