25 Februar 2019 | |

Nyx [1]https://www.lyrik-klinge.de/wp-content/uploads/William-Adolphe_Bouguereau_-Nyx.jpg 300w" sizes="(max-width: 231px) 100vw, 231px" />
5. Okt 2018,
die Göttin der Nacht
MUSIK
Wojciech Kilar [2]Twilight Cellos
Mondnacht
Nacht deckt schon
mit schattendem Saum
dämmer Gewandung
die weithin erstreckenden Täler.
Doch du, abendlich Milde,
entschäumest auf dunklere Flur
deiner mondenen Wange
lichttrunk’nen Kelch.
Mählich hebt sich vereinzelt
der nachtflor’ne Schleier
und ruhende Schöne
erglänzet als silberner Streif. [3] erglänzt im silbernen Flor
![]() | ine rizomi |
![]() | ine palmu |
![]() | vestaĵo noktema ombro |
![]() | inu sepalo |
![]() | tuŝi |
![]() | inu rizomu vangejo |
![]() | en stiluna |
![]() | en palmuna |
![]() | formege montema |
![]() | vestaĵo aperti |
![]() | gazemi ! |
→ Der Schreibgriffel des Blitzes
Fußnoten
28 Dezember 2018 | |
Gottfried Keller (1819 – 1890)
O weh mir, wehe! Meines Lebens Kreis,
Er hat sein Mittel und sein Maß verloren!
Ich bin ein wurzellos, zerknicktes Reis,
Dem Wintersturm zum leichten Spiel erkoren!
Der ich des Lebens Grundstein nicht gelegt,
Mir wäre besser, wenn ich nie geboren!
Der ich die Jugendzeit nicht zart gepflegt,
Werd nimmermehr die Zeit der Tat genießen!
Wie kann dem Baum, der keine Blüten trägt,
Dereinst die segensvolle Frucht entsprießen?
Und, da mein Quell verschüttet ist im Sand,
Kann je mein Strom frisch durch Gefilde fließen?
[…]
Gottfried Keller (1819 – 1890)
Mein Schulfreund aus den ersten Knabenjahren?
Wie weit sind auseinander wir gefahren
In unsern Schifflein auf des Lebens Wogen?
Als wir die Untersten der Klasse waren,
Wie haben wir treuherzig uns betrogen,
Erfinderisch und schwärmrisch uns belogen
Mit Abenteuern, Liebschaft und Gefahren!
Da seh ich just, beim Schimmer der Laterne,
Wie mir gebückt, zerlumpt ein Vagabund
Mit einem Häscher scheu vorübergeht –
So also wendeten sich unsre Sterne?
Und so hat es gewuchert, unser Pfund?
Du bist ein Schelm geworden – ich Poet!
Gottfried Keller (1819 – 1890)
Und tölpischer Gesell.
Hab gegen feine Mucker
Ein widerborstig Fell.
Ich bin als wilder Zecher
Auf einen Trunk erpicht,
Doch füllet meinen Becher
Ein edler Tropfen nicht.
Ich bin ein guter Streiter
Mit ungewaschnem Maul,
Ich bin ein guter Reiter,
Wenn auch auf magrem Gaul!
Und ob mein Schild auch rostig ist,
Und ob mein Schwert auch schartig ist,
Ich schlage drein nicht faul!
Gottfried Keller (1819 – 1890)
In Staub und trocknem Schlamme
Verborgen, wie die Flamme
In leichter Asche tut.
Er findet, wo er geht,
Die Leere dürftger Zeiten,
So kann er schamlos schreiten.
Nun wird er ein Prophet.
Auf einen Kehricht stellt
Er seine Schelmenfüße
Und zischelt seine Grüße
In die verblüffte Welt.
Gehüllt in Niedertracht
Gleichwie in einer Wolke,
Ein Lügner vor dem Volke,
Ragt bald er groß an Macht.
Erst log allein der Hund,
Nun lügen ihrer tausend.
Und wie ein Sturm erbrausend,
So wuchert jetzt sein Pfund.
Hoch schießt empor die Saat!
Verwandelt sind die Lande.
Die Menge lebt in Schande
Und lacht der Schofeltat!
Wenn einstmals diese Not
Lang wie ein Eis gebrochen,
Dann wird davon gesprochen,
Wie von dem schwarzen Tod.
Und einen Strohmann baun
Die Kinder auf der Heide,
Zu brennen Lust aus Leide
Und Licht aus altem Graun.
Gottfried Keller (1819 – 1890)
»Geschwind und lasst uns frein!
Wir können keinen einzigen Tag
Mehr ohne einander sein!«
Doch als ein Jährlein kaum verstrich,
Da liefen sie herbei und schrien:
»Herr Pfarrer, trennt und scheidet uns,
Lasst keine Minute fliehn!«
Das Pfäfflein runzelte sich und sprach:
»Macht euch die Scham nicht rot?
Wir haben es alle drei gelobt,
Euch trenne nur der Tod!«
»Rot macht die Scham, doch Reue blass!
Herr Pfarrer, gebt uns frei!«
Der Mann bot einen Taler dar,
Die Frau der Taler zwei.
Da tat das Pfäffel zwischen sie
Ein Kätzlein, heil und ganz.
Der Mann, der hielt es bei dem Kopf,
Die Frau hielt es am Schwanz.
Mit seinem Küchenmesser schnitt
Der Pfaff die Katz entzwei:
»Es trennt, es trennt, es trennt der Tod!«
Da waren sie wieder frei.
14 Oktober 2018 | |

Musik
Blumenduett [1] Léo Delibes – Lakmé – Quelle: TourneeOper Mannheim
Nyx und Aurora
Nachtsterne sprossend
erblühet dein Ätherblick,
dunkelhäuptige Nyx,
liebwallend wolken Locken
der Schultern Gebirge.
Und du, Erwachende,
Priesterin des ersten Lichtes,
bereitest im heiligen Dienst
den Himmelsaltar noch keucher Lippen,
nun zu empfangen
des brennenden Kusses
Opfergezweige.
![]() | inu rizome |
![]() | okuloj stelemo lumi |
![]() | inu rizomo |
![]() | nuboj noktema kuŝanti |
![]() | inu rizomi |
![]() | inu rizomu |
![]() | altaremo ĉasta |
![]() | altaremo flamigi ! |
→ Der Schreibgriffel des Blitzes
Fußnoten