Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

1 
 Januar 
 
2017


 

Bearbeiteter Ausschnitt aus „Empodekles“

O Ende meiner Zeit!
O Geist, der uns erzog, der du geheim
Am hellen Tag und in der Wolke waltest,
Und du, o Licht! und du, du Mutter Erde!
Hier bin ich ruhig, denn es wartet mein
Die läͤngstbereitete, die neue Stunde,
Nun nicht im Bilde mehr, und nicht, wie sonst,
Bei Sterblichen, im kurzen Glück, — ich find’,
Im Tode find’ ich den Lebendigen,
Und heute noch begegn’ ich ihm; denn heute
Bereitet er, der Herr der Zeit, zur Feier,
Zum Zeichen ein Gewitter mir [1]eben erlauschte Silvester-Rakete und sich.
Kennst du die Stille rings? kennst du das Schweigen
Des schlummerlosen Gotts? erwart’ ihn hier!
Wenn jetzt zu einsam sich
Das Herz der Erde klagt und eingedenk
Der alten Einigkeit die dunkle Mutter
Zum Aether aus die Feuerarme breitet,
Und jetzt der Herrscher koͤmmt in seinem Strahl,
Dann folgen wir, zum Zeichen, dass wir ihm
Verwandte sind, hinab in heil’ge Flammen.

 

Textdichter Friedrich Hölderlin
Lesung Mathias Wieman

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2 
 Dezember 
 
2016

 
 
1 
 Dezember 
 
2016

abgelegt in
Buchen | Gedankenschau

 

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Der Mensch wird am Du zum Ich!” [1]Martin Buber

Und der Mensch kann am Ich(-Monolog) zum Wir(schizophrenen Wesen) werden, um sich selbst einen Dialogpartner zu erschaffen.
Soweit soll es aber nicht kommen.

Nachdem ich die vergangenen (auch durchaus anstrengenden) drei Wochen alleine im kalten Buchen verbracht habe, werde ich den 2. Advent wieder mich menschlicher Gemeinschaft auf heimatlicher Erde anschließen, mich im angenehmen Bad warmer Jugenderinnerungen gesund baden.

Denn o saget, wo lebt menschliches Leben sonst,
Da die knechtische jetzt alles, die Sorge, zwingt? [2]aus: “Die Liebe” von Friedrich Hölderlin

Schließlich habe ich mich mit meinem Hausrat ordentlich ausgequatscht und bedarf nunmehr menschlichen Antlitzes.

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