1 April 2018 | |
DICHTUNG | Rainer Maria Rilke | |
LESUNG | Patricia Kaas | |
BEREITSTELLUNG | LYRIK & MUSIK |
Das ist mein Streit:
Sehnsuchtgeweiht
durch alle Tage schweifen.
Dann, stark und breit,
mit tausend Wurzelstreifen
tief in das Leben greifen –
und durch das Leid
weit aus dem Leben reifen,
weit aus der Zeit!
… und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.
Auszug aus einem Brief von Rilke vom 16. Juli 1903
31 Oktober 2017 | |
DICHTUNG | Rainer Maria Rilke | |
LESUNG | Patricia Kaas | |
BEREITSTELLUNG | LYRIK & MUSIK |
Ce soir mon coeur fait chanter des anges qui se souviennent… Une voix, presque mienne, par trop de silence tentée, monte et se décide à ne plus revenir; tendre et intrépide, à quoi va-t-elle s’unir? | Heute abend macht mein Herz Engel singen, die sich erinnern… Eine Stimme, fast meine, durch zuviel Stille versucht, steigt auf und entschließt sich, nicht mehr wiederzukehren; zart und unerschrocken, womit wird sie sich vereinen? |