Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

7 
 Oktober 
 
2012


 

Aller Welt dreht er den Rücken,
und sein Blick geht zu Protest.
Und dann murmelt er beim Bücken:
„Ach, du liebes Weihnachtsfest!“

Im Lokal sind nur zwei Kunden.
(Fröhlich sehn die auch nicht aus.)
Und der Kellner zählt die Stunden.
Doch er darf noch nicht nach Haus.

Denn vielleicht kommt doch noch einer,
welcher keinen Christbaum hat,
und allein ist wie sonst keiner
in der feierlichen Stadt.

Dann schon lieber Kellner bleiben
und zur Nacht nach Hause gehn,
als jetzt durch die Strassen treiben
und vor fremden Fenstern stehn!

 

Textdichter Erich Kästner
Lesung Hermann Lause
Bereitstellung wortlover

 
 

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