Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

30 
 Oktober 
 
1998

abgelegt in
Reimgedichte

 

Mein schneekristall’nes Flöckchen,
was zweifelst scheu du noch
an deiner Rede duftender Blüte,
die deiner zagend’ Feder bang entfloss?

Gleich einem schillernden Roß
gallopiert majestästisch sie einher,
all dem Derben trotzend zur Wehr.

Drum zieh’ ich vor diesem erlesenen Adelsgestüte,
abertausend bunte Federhüte.

Sei doch gewiss,
daß meine sanfterschütterten Herzensglöckchen
alleine dir zum Ruhm erklingen,
wenn dein Perlenwort auf leichten Liebesschwingen
im kühnen Segelfluge, sturmerprobt,
nicht an meiner Seele Wächter berstend zerstobt
indes in meines Herzen’s Thronsaal vermag zu dringen.

Du, mein Täubchen,
mit Redekünsten schmuckbehangen,
nach allen Edelsteinen möcht’ ich haschen,
die in deiner Herzenstruhe prangen…

Wie lang willst noch Du zaudern,
wie lange noch gedenkest du zu schaudern?
Bis dein zartbesaitetes Herzchen
an deiner Zweifel Härte gar zerbricht?

Verstehst du nicht,
Du mein flutendes Kerzenlicht,
DU hast mich erreicht,
stets hat Dein lodernder Flammenblick
im Siegeszuge, kampfgewaltig,
mein wächsernes Herzlein schmelzend erweicht.

Meine unverwelkte Herzensblume
sei allein dir gereicht!

 
 

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