18 März 2008 | |
Mahnende Worte des Alten Fritz zur deutschen Demokratie
Hmm, ob Friedrich Schiller (1759-1805) als Zeitgenosse des Alten Fritz (1712-1786) genauso wie auf nachfolgendem Video empfunden hatte, wage ich zu bezweifeln.
Bei Glorifizierungen vergangener Zeiten, bei nostalgischen Anwandlungen jeglicher Art (damit meine ich auch den allerorts verehrten Mittelalter-Kult) sollte man vieles mit nüchternem Blick relativieren.
Harte Gesellschaftsrealitäten nehmen in der Retroperspektive oft weichere, anpreisende Konturen an und lassen -mehr noch WOLLEN- wahre Verhältnisse meist verkennen.
Gerade in seinem Theaterstück “Die Räuber” (1782) übte Schiller heftigste Kritik am damaligen Feudalsystem mit der für Sturm-und-Drang-Verhältnisse typisch rohen Sprachgewalt.
Entsprang in diesem wütendem Aufschrei alles Schillers Erfindungsgabe?
Wohl kaum…
2 Kommentare zu “Nach alter Väters Sitte”
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Waren es nicht die Räuber, in denen die denkwürdigen Worte fielen “Hinab in tausend Grüfte, Du Eule!” und (noch besser) “Tötet mich, ihn, sie, alle!”?
Lieber Ralph,
ich widerspreche Dir nur ungerne, aber Württemberg z.Zt. Karl Eugens und Preußen/FII sind völlig verschieden. Fritze war äußerst sparsam und hielt nichts von Gepränge, im Gegensatz zu Karl, der – Ironie der Geschichte, bei/von F.d.G. erzogen wurde. Ebenso wäre es Friedrich nie in den Sinn gekommen, Subsidienregimenter aufzustellen, sprich eigene Soldaten nach Amerika zu verkaufen.
Dies soll nur ein Beispiel sein.
Friedrich Schiller ist vor den für ihn unerträglichen Zuständen /siehe “Pegasus im Joche”/ in Württemberg unter Karl geflohen.
“Geh in tausend Grüfte, du Eule! wer hieß dich hieher kommen?” – aus Die Räuber – klaro ….
LG – Pythia