Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

22 
 Februar 
 
2020

abgelegt in
Gedankenschau
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25 
 März 
 
2018

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Gedankenschau

 

Noch schöner finde ich indessen den Wohlklang eines trauten, authentischen Gespräches, in der stilleren Natur eines Wortkonzerts, aber auch andächtig schillernden Gedankenfeuerwerks.

Sei es, dass im Gespräche ein Lebenslied in “MOLL” angestimmt und in anteilnehmenden Trauertönen mitgesungen wird oder in einer freudigeren DUR-Tonart den Jubelruf in den Hymnengesang seines Gegenübers eingemischt wird.
Stets wird der allwaltende Leierklang der eigenen Endlichkeit in einem Übertönen zarterer Töne für einen Moment überlagert.

Keineswegs bin ich ein Freund von Pseudo-Gesprächen, den sogenannten “Schattengesprächen”, in denen Belanglosigkeiten in einem durchaus verzichtbaren Schallereignis zu bedeutungsschweren Postulaten zelebriert werden.
Oder man trifft sich einfach so, um zu reden um des Redens Willen.
Am besten zu einer Tageszeit, bei der durch den Stand der Sonne der Schattenwurf am größten ist und sich somit über den eigenen Schlagschatten vortrefflich streiten lässt, was denn der Sonne (mit ihrem Neigungswinkel) überhaupt einFIELE, farblose Konturen seiner selbst abzuzeichnen.

 
 
6 
 August 
 
2016


 

Abgesehen von zwei abgesetzten Anrufen (“Lebenszeichen”) und formal gehaltenen Konversationen…

HavanaClub
“Die Heizung macht geräuschvoll auf sich aufmerksam, störe aber nicht weiter, weil ich nachts grundsätzlich eh Ohrenstöpsel nutze.”

Gaststätte “Alte Laterne”
“Gibt es ein Bananen-Weizen?”
“Ja, so einen Mist gibt es bei uns!”
“Bitte?”
“Ja, so einen Mist gibt es bei uns!”
“Dann hätte ich gerne von diesem Mist! … Das ist ein Kultgetränk der 1990er…”
“Ich würde gerne zahlen. Zwei von diesen allerköstlichsten Bananenweizen!”

Goethe-Haus
“Einmal bitte “Erwachsen” für das Kind im Manne!”
[später] “Mein Herz ist voll, aber der Akku [des Audioguides] ist leer!”
“Wo geht es hier zu Goethes Reisemantel?”
[später, bei fehlendem Wissen hinsichtlich der Audio-Guide-Nutzung] “Leider lies mich auch Goethes Reisemantel im Regen stehen”

Köstritzer Schwarzbierhaus
“Nein, ich brauche keine Speisekarte! Meine Bestellung ist einfach strukturiert: ein Bananen-Weizen und eine Portion Pommes mit Ketchup, bitte!” (PoKeMon (Pommes Ketchup mit Monninger Bier (oder auch eine andere Biersorte)) habe ich mir erspart.)

…fiel es mir heute erst auf, dass ich seit Dienstag keine redliche Unterhaltung im eigentlichen Sinne mit Menschen führte.

Vielleicht lag es an der dialogischen Auseinandersetzung mit den abervielen, gedankenvollen Museumsbesuchen und den daran anknüpfenden inneren Monologen (wieso z.B. Goethe die geräuschverursachende Feder mied und lieber einen schreibflusskontinuierlichen Bleistift nutzte oder eines Schreibers oder gar mehrerer Schreiber sich bediente)?

Oder am theatralisch impressiven Hörbuch “Iphigenie auf Tauris“?

Oder gar am Hörbuch “Die Leiden des jungen Werther“, heute im Park an der Ulm spazierend und am Brunnen an der Rückseite des Römischen Hauses verweilend gehört?

Meine sonst so aufgescheuchten Gedankenwogen sind stille wie die spiegelglatte See…