Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

15 
 März 
 
1995

abgelegt in
Reimgedichte

 

All’ die Träume sind entschwunden,
der glückseligen Zweisamkeit,
tief gefurcht die Schmerzenswunden.
Weshalb flöhst du, holdes Maid?

Beraubet des Friedens, die Freude vergällt,
zerissen ist unser Liebesband.
Schwere Betrübtheit ist das Entgelt,
Deiner Liebe kärgliches Pfand.

 
 
10 
 März 
 
1995

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Welke Blätter und Farbenblässe
flehen dürstend nach der Nässe,
welche entfleuchte dem zarten Geblüm.

Schwaches Winseln nach Lebenswasser,
macht das Blumengewand nur noch blasser
vergebens also sich abzumühn.

Möge Dein Leben jetzt ausklingen
wie eine schöne Melodie,
und vermag ich es nicht, Dich dem Tod abzuringen,
so zwingt der Schmerz mich in die Knie.

Du fährst hinab,
ins Erdengrab,
fernab von mir,
oh, Blumenzier.

Wenn vor Mitleid mir nun die Wangen erglühn,
Tränenbäche über das Antlitz ziehn,
so will im Herzen ich Dich bewahren,
und im Innersten mich erfreu’n
ebenso auch die Mühe nicht scheu’n,
ein Steindenkmal Dir aufzubahren.

 
 
3 
 März 
 
1995

abgelegt in
Reimgedichte

 

Strömt, ihr gnadenreichen Perlentränen
aus dem versiegten Herzensborn,
stillt dies Verlangen, erfüllet dies Sehnen
spült hinweg den Schmerzensdorn.

Der Herzensgarten im Dürren liegt,
Gevatter Tod sich an mich schmiegt.
Die Landschaft gleicht trotz Monat “Mai”
toter, öder Wüstenei.

Ihr Tränen, oh, eilet, oh fließet,
damit dies Gärtchen wird begießet.
Soll es verdörren, soll es vergehn,
ein totkalter Wind darüber wehn ???

Bewässert die Wiesen,
     die Blümlein laßt sprießen.

Besprenget mir das Herzensbeet,
     Hoffnung wird dann ausgesät.

Benetzet die karge Gartenerde,
     auf daß ein Bäumchen wachsen werde.

Ein Bäumchen, das seine zarten Wurzeln schlägt,
     sich dann empor geschwinde regt,
          und einmal reife Früchte trägt.