Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

18 
 Januar 
 
2016


 

 

Text Paul Heyse
Komponist Johannes Brahms


 
Waldesnacht, du wunderkühle,
Die ich tausend Male grüß’,
Nach dem lauten Weltgewühle,
O wie ist dein Rauschen süß!
Träumerisch die müden Glieder
Berg’ ich weich ins Moos,
Und mir ist, als würd’ ich wieder
All der irren Qualen los.

Fernes Flötenlied, vertöne,
Das ein weites Sehnen rührt,
Die Gedanken in die schöne,
Ach! missgönnte Ferne führt.
Laß die Waldesnacht mich wiegen,
Stillen jede Pein!
Und ein seliges Genügen
Saug’ ich mit den Düften ein.

In den heimlich engen Kreisen,
Wird dir wohl, du wildes Herz,
Und ein Friede schwebt mit leisen
Flügelschlägen niederwärts.
Singet, holde Vögellieder,
Mich in Schlummer sacht!
Irre Qualen, löst euch wieder;
Wildes Herz, nun gute Nacht!

 
 
14 
 September 
 
2012


 

Dem dunkeln Schoss der heiligen Erde
vertraut der Sämann seine Saat
und hofft, dass sie entkeimen werde
zum Segen nach des Himmels Rat.

Noch köstlicheren Samen bergen
wir trauernd in der Erde Schoss
und hoffen, dass er aus den Särgen
erblühen soll zu schönerm Los.

Wunderbar, zur Anbetung ladend…

Textdichter Friedrich Schiller
Komponist Johannes Brahms
Vertonung Chor: Studio Vocale Karlsruhe, Werner Pfaff
Bereitstellung Skuelander