Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

6 
 Januar 
 
2019

abgelegt in
Gibran, Khalil

 

Weisheit von Khalil Gibran aus: „Der Prophet“


DICHTUNG Khalil Gibran
LESUNG Sebastian Koch
MUSIK-REALISATION Andreas Lucas
BEREITSTELLUNG LYRIK & MUSIK



“Ihr möchtet die Zeit messen,
die doch ohne Maß ist und unermeßlich.

Ihr möchtet euer Handeln und selbst
den Lauf eures Geistes nach Stunden
und Jahreszeiten ordnen.

Aus der Zeit möchtet ihr einen Fluß machen,
von dessen Ufer aus ihr, in Muße,
dessen Strömen betrachten könnt.
Doch das Zeitlose in euch ist sich der Zeitlosigkeit des Lebens bewußt.

Und wer weiß, dass das Gestern nichts
als die Erinnerung des Heute und das
Morgen das, was das Heute erträumt.

Und was in euch singt und gewahrt,
wohnt nach wie vor in den Grenzen jenes
ersten Moments, der die Sterne im
Weltraum verstreute.

Wer von euch spürt etwa nicht, daß
seine Fähigkeit zu lieben unbegrenzt ist?

Und dennoch, wer empfindet nicht, daß
eben diese Liebe, wenn auch unbegrenzt,
doch restlos im Zentrum seines Wesens
enthalten ist und sich nicht von Liebes-
gedanken zu Liebesgedanken
bewegt – noch von Liebeshandlung zu Liebeshandlung?

Und ist etwa Zeit nicht ganz so wie die
Liebe – ungeteilt und raumlos?

Aber – wenn ihr schon die Zeit in
Gedanken nach Jahreszeiten bemessen
müßt, dann möge jede einzelne Jahres-
zeit alle übrigen Jahreszeiten umfasssen.

Und – das Heute umarme das Vergangene
mit Erinnern und das Künftige mit
Sehnsucht!”

 
 
30 
 Dezember 
 
2016

abgelegt in
Filme | Gedankenschau

 

In der Wunschwerkstatt Walt-Disney wurde wieder einmal mächtig der Schmiedehammer geschwungen (oder der Eispickel)!

Loslassen?
Es gibt nicht wirklich den “Schnee von gestern”, da unser Heute, unser gegenwärtiges Hier-und-Jetzt immer die Summe der Handlungen unserer Vergangenheit ist. Die beiden Mäuse, mit denen ich diesen Film anschaute, sind auch keine Schneeverwehungen, bleiben -im Bilde des Filmes gesprochen und keineswegs abwertend gemeint- wunderschöne Eiskristalle.

Freiheit?
Es gibt auch keine wahre Freiheit, sondern nur das Einbringen (stoisch gesprochen: “die Pflicht”) in ein Sozialgefüge, in ein bereits installiertes Denksystem, das es mit der eigenen Individualität zu bereichern/erweitern gilt.