27 Juli 2012 |
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Des aufdringlichen Wortes Würgegriff,
der frommen Lippe abzuringen heischt
das Ungemach des üblen Lästertons
in wohlfeil, blankgeschliff’ner Rede,
entwaffne [1]entgegne ich mit stumpfem [2]dumpfem Schweigen.
Fußnoten
13 Februar 2012 |
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Auch das Schöne muss sterben, das Menschen und Götter bezwinget,
nicht die eherne Brust rührt es des stygischen Zeus
Aus: Nänie (Friedrich Schiller)
Ein Schüler spöttisch wider die Klassiker:
“Alles Scheiße!”
Ein eiserner Verfechter der Klassiker:
“Was für dich Scheiße ist und scheiße klingt, ist für mich würzige Landluft, die selbst nach 200 Jahren Überdauerung noch immer in der Luft hängt, während der Pups moderner Musik sich schon nach 5 Minuten verzogen hat.”
30 Juni 1999 |
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Wenn wirrer Welt
gar freudvergällt
ich angstbesohlt entsprungen,
zermürbt der zarte Jugendgeist,
gedankenschwelgend er verwaist
und treuen Freundes Schritte er entlaufen
so lachet,
mit schwelen Flammenzungen
entfachet
loh des Spottes Scheiterhaufen.
Verdammt
zur aussätzigen Randfigur
mich doch mit kain’scher Stirngravur
und rammt
mit lautgellender Höllenqual
des Hohnes zugespitzen Pfahl
ins letzte Gliederzucken.
Ohn’ Zögern will ich schlucken,
den dargereichten Schierlings-Kelch,
den randgefüllten, welch’
ein schleichend Gifte beigesetzt,
dem Mechelmord geweiht.
Wes Grund werd’ ich wie Freiwild denn gehetzt?
Weil weltenfremd ein himmlisch Sehnen innewohnt,
die Dichterliebe prangend mir im Herzen thront?
Ihr Pharisäer,
ihr Seelenschmäher,
so nehmt gewahr, ihr seid
wie wandelnde Leichen
mit erstarrten Mienen,
die trotz Erbleichen
noch dreist sich erkühnen
warmen Lebenshauch zu heucheln.
Und ohne Erbarmen meucheln
sie Apollon’s [sic] Geisteskinder…