28 Januar 2017 |
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Je differenzierter, je feinfühliger und beziehungsreicher wir zu lesen verstehen, desto mehr sehen wir jeden Gedanken und jede Dichtung in ihrer Einmaligkeit, in ihrer Individualität und engen Bedingtheit, und sehen, daß alle Schönheit, aller Reiz gerade auf dieser Individualität und Einmaligkeit beruht und zugleich glauben wir dennoch, immer deutlicher zu sehen, wir alle diese hunderttausend Stimmen der Völker nach demselben Ziele streben, unter anderem Namen dieselben Götter anrufen, dieselben Wünsche träumen, dieselben Leiden leiden.
Aus dem tausendfältigen Gespinste unzähliger Sprachen und Bücher aus mehreren Jahrtausenden blickt in erleuchteten Augenblicken den Leser eine wunderlich erhabene und überwirkliche Chimäre an:
das Angesicht des Menschen, aus tausend widersprechenden Zügen zur Einheit gezaubert.
Dichtung | Hermann Hesse | |
Lesung | Roger Willemsen | |
Bereitstellung | Lyrik & Musik | |
Arrangement | Schönherz & Fleer |
27 Januar 2017 |
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Es ist besser als Traumwandler des Nachts auf den Dächern zu gehen und nach einem fernen Stern zu greifen, lieber als mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen und ewig sicher zu sein.
Es ist möglich, den Illusionen und Träumen, die in unserem Herzen liegen, nach der Weise der Künstler mehr Realität zuzusprechen als der Dauer-Dreinrede.
23 Januar 2017 |
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Aufgeräumt leite ich ab von “viel Raum geschaffen” und meint eine (sterile) Wohnung mit wenigen Möbeln.
Diese Reizarmut schafft infolge weniger geistiger Ablenkung auch Raum für Gedanken, für geistigen Reichtum.
Eine ähnliche Auffassung vertrat -so glaube ich- auch Goethe.