Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

29 
 Dezember 
 
2017

abgelegt in
Gedankenschau

 

Bücher lesen

Schon die ersten Böllerschläge draußen. Bücher statt Böller.

Zitat von H.P.

Es gibt auch Bücher mit Knalleffekt!
Wenn dir der Autor mit seiner Weltsicht eine Ohrfeige gibt und du in deinen eingefahrenen Denkmustern taumelst.

 
 
29 
 April 
 
2017

abgelegt in
Gedankenschau

 

“Ein Buch sollte die Axt für das gefrorene Meer in uns sein!”

Franz Kafka

Ein Blick in das Bücherregal einer Bücherei in Mosbach verrät:
Hier wird der Leser im Höchstmaß unterhalten, belustigt, vom hastigen Treiben des Alltags in aller Kunst abgelenkt und in die Liebesarme des reinen, gepflegten, gesellschaftlich eingepriesenen Konsums getrieben.

Ich möchte keine entspannenden, unterhaltsamen, amüsierenden Bücher, die mir lieb über das Haupt streicheln und meine Weltanschauung abnicken, sondern markzehrende, schriftgewordene Stimmen, die mein Welt- und Gedankenbäude in seinem Statikdünken hinterfragen und der Mahnruf an mich erregt, diesen oder jenen Balken überdauernder Einstellungen [1]Der Balken im Auge aus der gedanklichen Weltkonstruktion rauszureißen und mit prüfendem Blick noch einmal zu überdenken, ob dieser oder jener Stahlträger korridierter Tradition überhaupt vonnöten ist.

Fußnoten[+]

 
 
28 
 Januar 
 
2017


 

Je differenzierter, je feinfühliger und beziehungsreicher wir zu lesen verstehen, desto mehr sehen wir jeden Gedanken und jede Dichtung in ihrer Einmaligkeit, in ihrer Individualität und engen Bedingtheit, und sehen, daß alle Schönheit, aller Reiz gerade auf dieser Individualität und Einmaligkeit beruht und zugleich glauben wir dennoch, immer deutlicher zu sehen, wir alle diese hunderttausend Stimmen der Völker nach demselben Ziele streben, unter anderem Namen dieselben Götter anrufen, dieselben Wünsche träumen, dieselben Leiden leiden.

Aus dem tausendfältigen Gespinste unzähliger Sprachen und Bücher aus mehreren Jahrtausenden blickt in erleuchteten Augenblicken den Leser eine wunderlich erhabene und überwirkliche Chimäre an:
das Angesicht des Menschen, aus tausend widersprechenden Zügen zur Einheit gezaubert.

 

Dichtung Hermann Hesse
Lesung Roger Willemsen
Bereitstellung Lyrik & Musik
Arrangement Schönherz & Fleer