Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

7 
 Oktober 
 
2012

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DICHTUNG Paul Celan
LESUNG Paul Celan
BEREITSTELLUNG wortlover


 

Es war Erde in ihnen, und
sie gruben.

Sie gruben und gruben, so ging
ihr Tag dahin, ihre Nacht. Und sie lobten nicht Gott,
der, so hörten sie, alles dies wollte,
der, so hörten sie, alles dies wuβte.

Sie gruben und hörten nichts mehr;
sie wurden nicht weise, erfanden kein Lied,
erdachten sich keinerlei Sprache.
Sie gruben.

Es kam eine Stille, es kam auch ein Sturm,
es kamen die Meere alle.
Ich grabe, du gräbst, und es gräbt auch der Wurm,
und das Singende dort sagt: Sie graben.

O einer, o keiner, o niemand, o du:
Wohin gings, da’s nirgendhin ging?
O du gräbst und ich grab, und ich grab mich dir zu,
und am Finger erwacht uns der Ring.

 
 
16 
 August 
 
2012

abgelegt in
Gedankenschau

 


Venus Urbino

 

Gemälde Venus von Urbino
Thema Tizian

Die Venus von Urbino ist ein um 1538 entstandenes, berühmtes Ölgemälde des italienischen Malers Tizian. Es stellt eine nackte junge Frau dar, die als die Göttin Venus identifiziert wird.

Quelle: Wikipedia

 
Es liegt in diesem mit Liebreiz gepaartem Gemälde (wie übrigens in vielen Bildern der Kunstgeschichte) etwas untrüglich Wahres, ewig Überdauerndes, vielleicht der Geist der Ideen.
Eine sinnliche, leicht getragene Anmut unvergänglicher Schöne im reißenden Strom unserer wechselvollen GeZEITen.
Es ist mehr als Erotik, es ist ERFÜLLUNG.

 
 
12 
 Mai 
 
2012


 

Aus dem “Buch der Bilder”

Nacht, stille Nacht, in die verwoben sind
ganz weiße Dinge, rote, bunte Dinge,
verstreute Farben, die erhoben sind
zu Einem Dunkel Einer Stille, – bringe
doch mich auch in Beziehung zu dem Vielen,
das du erwirbst und überredest. Spielen
denn meine Sinne noch zu sehr mit Licht?
Würde sich denn mein Angesicht
noch immer störend von den Gegenständen
abheben? Urteile nach meinen Händen:
Liegen sie nicht wie Werkzeuge da und Ding?
Ist nicht der Ring selbst schlicht
an meiner Hand, und liegt das Licht
nicht ganz so, voll Vertrauen, über ihnen, –
als ob sie Wege wären, die, beschienen,
nicht anders sich verzweigen, als im Dunkel? …

 

Dichtung Rainer Maria Rilke
Lesung Vera
Bereitstellung RilkeForum