Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

20 
 Mai 
 
2018


 

Als Mozart beginnt, sich mit Emanuel Schikaneder und seiner vor allem weiblichen Schauspielertruppe herumzutreiben, reist Constanze zur Kur nach Baden.
Mozart schreibt seine letzte Oper, die Zauberflöte. Als er während der Uraufführung zusammenbricht, wird er von Salieri nach Hause begleitet und zu Bett gebracht. Kurz darauf klopft es an der Tür. Mozart glaubt, es sei der anonyme Bote, der sein Auftragswerk abholen will. Vor der Tür steht jedoch Schikaneder mit ein paar Sängerinnen und überbringt ihm den Erlös der Aufführung. Salieri lässt Mozart im Glauben, es sei der Bote gewesen, der auf die Fertigstellung des Requiems gedrängt habe. Mozart bittet Salieri, ihm bei der Fertigstellung der Komposition zu helfen, und diktiert ihm das Confutatis.

Quelle: WikiPedia


Requiem KV 626
VI. Confutatis



 
Confutatis maledictis,
Wenn vergehen werden die Verdammten.

Flammis acribus addictis,
die den Flammen, den verzehrenden, ausgesetzt werden,

Voca me cum benedictis.
[dann] rufe mich zu den Gesegneten.

 

 

Oro supplex et acclinis,
Ich bitte unterwürfig und demütig,

Cor contritum quasi cinis:
mit einem Herzen, das sich in Reue zerknirscht wie Asche:

Gere curam mei finis.
Nimm dich hilfreich meines Endes an.



 

 

 
 
7 
 Oktober 
 
2012


 

DICHTUNG Erich Fried
LESUNG Erich Fried
BEREITSTELLUNG wortlover


 

Triptychon (Frankfurt-Neckargemünd-Dilsberg)

1
Deutlich die Bilder
der Erinnerung
und der Sehnsucht

Deine wartende Hand
der Ausdruck deiner Augen
und die Haarlocke
die dein linkes Auge verschattet

Oder Bäume
die Bäume zu beiden Seiten
unserer Mainbrücke
als stünden sie mitten im Wasser
(aber stehen auf einer Insel
auf festem Grund)

2
Und ich mitten
in dieser Ferne von dir
denke in die Ferne
denke an die Nähe
denke an deinen Atem
an mein Leben mitten im Wasser
(auf meiner Insel
die nicht meine
und nicht im Main ist)

Zu viele Linien waren in meiner Hand
zu viele Menschen waren auf dieser Messe
zuviel Gesoll und Gehaben
zuviel Zeit ohne dich

3
Im Neckar gespiegelt
Herbstsonne ohne dich
Glänzende Flecken
wandern von Stunde zu Stunde
flußauf und beleuchten
die Hinterburg
rechts am Hang

Langsam erkaltendes Licht
auf dem Balkon ohne dich
Und im Zimmer die Bücher
in der Küche die Teemaschine
ohne dich
und das rötliche Buntsandsteinpflaster
auf dem ich noch einmal hinauf
zur „Sonne” und wieder
hinuntergehe
in das Haus ohne dich

Nun Nachdenken
nun Ausruhen
ohne dich

Kummer lernen
Er wird nicht der Einzige sein
Herbst lernen
Frösteln lernen
Ins Tal schauen
ohne dich.