3 September 2012 |
|
Hörst du die Stille, mein Freund? –
Wenn ein Liebes verstirbt,
hör´, wie sein Engel weint.
Vernimm, wie das Leben wirbt,
zu lauschen seidener Stille. –
Was für ein großer Wille
hat uns unhörbar
ins Leben gestellt? –
Und dieser Wille, er hält
sanft in den Armen,
was lautlos geschieht:
Das stille Erbarmen,
wenn ein Liebes entflieht.
Textdichter | Holger Jürges | |
Lesung | Holger Jürges | |
Bereitstellung | wortlover |
3 September |
|
Mild und golden fällt das Licht –
es spiegelt sich im stillen See,
gibt ihm ein schimmerndes Gesicht,
wie in einem scheidend Weh.
Leise fallen, Blatt für Blatt,
letzte Sommergrüße nieder;
von einer fernen Stadt
klingen dumpf die Glockenlieder.
Frischer Herbst, du bist’s, ich spüre
deine zausend kühlen Winde,
bang, ganz tief, fühl ich gelinde,
Dunkel hinter deiner Türe.
Textdichter | Holger Jürges | |
Lesung | Holger Jürges | |
Bereitstellung | wortlover |
3 September |
|
DICHTUNG | Wolfgang Weyrauch | |
LESUNG | Donata Höffer | |
BEREITSTELLUNG | wortlover |
Mein Kind, frag Deinen Vater, wo
er war, als Lidice und Oradour
im Brand sich krümmten, lichterloh.
Frag nach dem falschen Schlag der Uhr
bei Dir zuhaus und anderswo.
Den Lehrer frag: die Angelschnur
schlägt nach ihm aus. Der Wolf im Zoo
erschrickt vor Lidice und Oradour.
Dein Nachbar, der Geranien froh,
vergaß Euch, Lidice und Oradour,
das Feuerkind im Feuerstroh,
das Messer bei der Menschenschnur.
Vom Hut aus Filz, vom Korb aus Stroh
kein Pflaster schluckt die rote Spur.
Mein Kind, mach es nicht ebenso,
geh, lies von Lidice und Oradour.