Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

22 
 Februar 
 
2017

abgelegt in
Die Stoa | Gedankenschau
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Wieso weinst Du?

Ich weine nicht, mein Verstand ist zu keiner Träne gerührt und es ist der Gedanke, der zählt!
Ich friere auch nicht! Frieren ist Entscheidungssache und ich habe mich bewusst dagegen entschieden!

 
 
28 
 Januar 
 
2017


 

Mein Leben, so etwa nahm ich mir vor, sollte ein Transzendieren sein, ein Fortschreiten von Stufe zu Stufe, es sollte ein Raum um den anderen durchschritten und zurückgelassen werden, wo wie eine Musik Thema um Thema, Tempo um Tempo erledigt, abspielt, vollendet und hinter sich lässt, nie müde, nie schlafend, stets wach, stets vollkommen gegenwärtig. Im Zusammenhang mit den Erlebnissen des Erwachens hatte ich gemerkt, dass es solche Stufen und Räume gibt und dass jeweils die letzte Zeit eines Lebensabschnittes eine Tönung von Welken und Sterbenwollen in sich trägt, welche dann zum Hinüberwechseln in einen neuen Raum, zum Erwachen, zu neuem Anfang führt.

 
Ich suche nach einer Muse (m/w), die mich inspiriert, und eben keinen Menschen, der mich beherrscht…
Ich möchte an einem (Lebens-)Thema arbeiten, nicht an tausend Schauplätzen in wildem Aktivismus mich totlaufen.

Nach der Philosophie der Stoa sollte man die (Lebens-)Probleme anderer auch die Probleme anderer sein lassen und sie nur zu eigenen Problemen machen, wenn man an der Lösung im Rahmen einer selbstwirksamen, systemimmanenten Mitgestaltung Einfluss hat.
Soviel hat mich die Elternarbeit gelehrt.
 

Dichtung Hermann Hesse
Lesung Roger Willemsen
Bereitstellung Lyrik & Musik
Arrangement Schönherz & Fleer

 
 
30 
 Dezember 
 
2016


 

Glück ist eine rationale Angelegenheit.
Liebe indessen nicht.

Glück hat Wegweiser an den kartografisch erfassten Pfaden.
Liebe lässt dich im Dunkelwald spekulativer Ahnungen stehen.

Glück und Liebe sind demnach genauso wenig ein Geschwisterpaar wie einerseits der unerschütterliche Glaube an ein höheres Ordnungsprinzip und andererseits die institutionalisierte Form tradierten Denkens davon, auch “Kirche” genannt.

Dass der Begriff “Glück” primär mit “Liebe” in Verbindung gebracht wird, ist wohl dem weitverbreiteten, hartgesottenen Volksglauben geschuldet.

Nicht aber die Liebe, sondern das Glück ist die oberste Kategorie, ist oberstes Prinzip und die Liebe lediglich eine Unterabteilung davon.

So konfus/diffus und vor allem mystisch umrankt die Liebe oft dargestellt wird, sie kann entgleiten, sie kann – mit Änderung der Bedingungsfelder, mit Verlagerung der Gelingensfaktoren – entschwinden.

Wahres Glück indessen ist konstant, ist handgreiflich/real und bedarf der Nahrung.
Erfolgserlebnisse sind die Nahrung.
Und Erfolg stellt sich dann ein, wenn das äußere Anforderungsniveau der sozialen Umwelt mit dem Leistungsniveau der inneren Welt übereinstimmt (Kohärenz).

Erfolgreiches Handeln hängt daher im hohen Maße von der Selbstwirksamkeit, von der persönlichen Einflussnahme, von den aktiven (Mit-)Gestaltungsmöglichkeiten ab.

Vielleicht ist Glück Liebe zu sich selbst, Liebe zu seiner inneren Natur und Entfaltung derer im Rahmen seiner Möglichkeiten, all seiner Gestaltungsmittel?