Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

15 
 März 
 
2016


 

 

Vier Elemente, innig gesellt,
Bilden das Leben, bauen die Welt.
Preßt der Citrone saftigen Stern!
Herb ist das Lebens innerster Kern.
Jetzt mit des Zuckers lifterndem Saft
Zähmet die herbe, brennende Kraft!
Gießet des Wassers sprudelndem Schwall!
Wasser umfänget ruhig das All.
Tropfen des Geistes gießet hinein!
Leben dem Leben giebt er allein.
Eh’ es verdüftet, schöpfet es schnell!
Nur wenn er glühet labet der Quell.

 

Textdichter Friedrich Schiller
Musik Franz Schubert
Tenor Peter Schreier und Horst R. Laubenthal
Bariton Dietrich Fischer Dieskau
Klavier Gerald Moore

 
 
15 
 März 
 


 

Ehret die Frauen! Sie flechten und weben
Himmlische Rosen ins irdische Leben,
Flechten der Liebe beglückendes Band.
Und in der Grazie züchtigem Schleier
Nähren sie wachsam das ewige Feuer
Schöner Gefühle mit heiliger Hand

Ewig aus der Wahrheit Schranken
Schweift des Mannes wilde Kraft,
Und die irren Tritte wanken
Auf dem Meer der Leidenschaft.
Gierig greift er in die Ferne,
Nimmer wird sein Herz gestillt,
Rastlos durch entlegne Sterne
Jagt er seines Traumes Bild.

 

Dichtung Friedrich Schiller
Lesung Jürgen Goslar

 
 
24 
 Oktober 
 
2015


 

DICHTUNG Friedrich Schiller
LESUNG Jürgen Goslar
BEREITSTELLUNG wortlover


 

Es reden und träumen die Menschen viel
Von bessern künftigen Tagen,
Nach einem glücklichen goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen;
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
Den Jüngling locket ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben.
Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf.

Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Gehirne des Toren,
Im Herzen kündigt es laut sich an.
Zu was Besserm sind wir geboren!
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hoffende Seele nicht.